Mit ihrer weiten Verbreitung verbindet sie nicht nur die Kulturen des Mittelmeerraums miteinander, sondern weist auch bei anderen Völkern und Religionen auf die besonderen Erfahrungen und die Relevanz des Guten in der Kultur hin. Als literarische Form ist die Legende nicht auf die mittelalterliche Kultur beschränkt, sondern beschäftigt Schriftsteller bis heute immer wieder.
Nach der Auseinandersetzung mit einer der bedeutendsten Legendensammlungen, der „Legenda aurea“ des Jacobus de Voragine, liegt der Schwerpunkt auf zwei Heiligen mit dem gleichen Namen, dem Heiligen Antonius. Es wird beobachtet, wie er bis heute immer wieder zum Thema der Erzählliteratur geworden ist. Schließlich wird der Wandel der Gattung vom religiös geprägten Andachtstext über die Polemik und Parodie dieser scheinbar einfachen literarischen Form bis zu ihrer Wiederbelebung in der Kultur der Moderne betrachtet. Beim Sprung ins 20. und 21. Jahrhundert lassen moderne Legenden den konkreten religiösen Bezug hinter sich und suchen nach dem Guten und Wunderbaren im Alltag.
Inhaltlich wird Prof. Dr. Peter Goßens von der Universität Bochum durch das Programm führen. Eine Exkursion zum Ikonenmuseum nach Recklinghausen unter der Führung des Byzantinisten Prof. Rainer Stichel und eine Lesung der Autorin Anne Weber (Paris) aus dem Roman „Kirio“ runden das Programm ab.
Für die Tagung ist eine Anmeldung erforderlich unter: Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster, Telefon 0251 9818-416 oder über die Internetseite www.franz-hitze-haus.de.
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