Weihbischof Christoph Hegge feierte ein Pontifikalamt in Billerbeck

, Kreisdekanat Coesfeld

Der 26. März ist in Billerbeck immer ein besonderer Tag. Dann ehrt die Pfarrei St. Johann/St. Ludger mit einem festlichen Gottesdienst den heiligen Liudger, Gründer des Bistums Münster und Patron der Pfarrei und der Stadt Billerbeck. Der Wandermissionar verstarb im Jahr 809 in Billerbeck. Deshalb ist der Sterbeort des ersten Bischofs von Münster bis heute der Mittelpunkt seiner Verehrung im Bistum geblieben.

Porträt von Weihbischof Hegge bei der Predigt.

In seiner Predigt betonte Weihbischof Dr. Christoph Hegge, die Gläubigen seien als Zeugen der froh machenden Botschaft Christi berufen.

© Bistum Münster

„Es ist gut, dass wir in diesem Jahr wieder gemeinsam das Hochfest des heiligen Liudger feiern können“, hieß Propst Hans-Bernd Serries die zahlreichen Gläubigen im Ludgerus-Dom willkommen. Im vergangenen Jahr konnte er wegen der Schließung der Kirchen zu Beginn der Corona-Pandemie nur mit einigen wenigen Mitfeiernden in der Sterbekapelle dieses besonderen Tages gedenken. „Zum Abschluss haben wir die Türen des Doms geöffnet und mit der Reliquienmonstranz die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger gesegnet. Das war mir ein Anliegen“, ergänzte der Seelsorger. Umso glücklicher war Serries, in diesem Jahr Weihbischof Dr. Christoph Hegge begrüßen zu können. Der Regionalbischof für die Region Steinfurt/Borken hielt die Festpredigt.

„Back to the roots – zurück zu den Wurzeln, zu den Anfängen des Evangeliums und des Glaubens. Das ist der innere Weckruf, den ich jedes Mal vernehme, wenn ich an den Missionar und Bistumspatron denke“, begann Hegge seine Predigt. Der heilige Liudger sei ein einfacher Wanderprediger gewesen, der – entbrannt von der Liebe zu Christus – bedürfnislos durch die Welt zog und Christus verkündete. „Das ist seine ganze Freude. Dazu braucht er weder Waffen noch Kathedralen. Er braucht sein Leben, sein Zeugnis, seine Überzeugungskraft, seine brennende Liebe zu Christus und seiner Botschaft. Er braucht den Heiligen Geist, mit dem er sich beschenkt weiß und durch den er in ständigem inneren Gebet und Kontakt mit dem auferstandenen Herrn ist“, machte Hegge deutlich. Mit dieser Begeisterung und innigen Liebe für Christus habe er sich auf den Weg gemacht zu den Menschen. Die Worte Jesu, das ganze Evangelium, sei nicht nur ein frommes und erbauliches Buch. „Es ist geradezu das ‚Drehbuch unseres Lebens‘, in das wir als Akteure eintreten und das durch unser eigenes Leben lebendig und gewissermaßen fortgeschrieben wird in diese Zeit hinein“, schlug der Weihbischof die Brücke ins Heute. Es ginge darum, dass sich das Evangelium im Leben der Menschen immer wieder ereigne. Die Gläubigen seien berufen und gesandt als Zeugen der froh machenden Botschaft Christi. „Mit Jesus Christus kommt immer und immer wieder die Freude“, zitierte der Weihbischof Papst Franziskus. 

In der immerwährenden Berührung mit Christus als Zentrum und gemeinsame Mitte, liege die Faszination und der Sprengstoff des Lebens als Christen. Sie ermöglichten durch liebevolle Zuwendung und Mitgefühl eine Begegnung mit dem lebendigen Christus. „In diesem Sinn lädt der heilige Ludgerus ein, einander mit anderen Augen, mit den Augen der Liebe und Barmherzigkeit Christi zu sehen. So entsteht Gemeinschaft mit Christus und untereinander, so entsteht eine neue ‚Kultur der gegenseitigen Achtung und Liebe‘ nach dem Maß Jesu“, sagte Hegge. 

Im Anschluss an seine Predigt feierte der Weihbischof gemeinsam mit der Gemeinde die Eucharistie. Das Pontifikalamt wurde musikalisch an der Orgel gestaltet von Kantor Lukas Maschke.

Michaela Kiepe

Weihbischof Hegge kniet vor dem Altar in der Sterbekapelle.

Propst Hans-Bernd Serries (links) begrüßte in der Sterbekapelle des Billerbecker Doms Weihbischof Dr. Christoph Hegge.

© Bistum Münster