Weihbischof Hegge weiht Altar in Autobahnkapelle

, Kreisdekanat Borken

„Eine beeindruckende Muskelhypothek“, fasste Pfarrer Hendrik Wenning das zusammen, was schon der erste Blick in die St.-Antonius-Kapelle in der Bauernschaft Tungerloh-Capellen bei Gescher offenbarte. Fünf Monate lang wurde die Autobahnkapelle an der A31 umfangreich renoviert, viele Tungerloher packten bei „ihrer“ Kapelle selbst mit an. Das Zentrum bildet der Altar aus der 2010 profanierten St.-Marienkirche in Gescher, den Weihbischof Dr. Christoph Hegge am 17. März mit einem festlichen Gottesdienst einweihte.

Bekleidet mit einer Schürze goss Weihbischof Hegge Chrisam-Öl auf den Altar und salbte ihn damit.

© Bistum Münster

„Es lohnt sich, diesen wunderbaren Altar aus unmittelbarer Nähe einmal ganz genau anzuschauen“, schwärmte er. Als „Fügung“ bezeichnete der Weihbischof in seiner Predigt das Evangelium der Verklärung des Herrn, das am zweiten Fastensonntag gelesen wird und in dem die Jünger Jesu einen Moment lang seine göttliche Herrlichkeit erkennen. „Jesus zeigt sich uns, diese entscheidende Verwandlung soll auch in uns Menschen geschehen“, erklärte Hegge. In der katholischen Kirche vollziehe sich diese Wandlung in der Eucharistie. „Und genau dafür brauchen wir den Altar“, betont er, „damit es auch in uns zu einer inneren Verwandlung kommen kann, die zu Herzen geht.“ 

Bei der anschließenden Altarweihe besprengte Weihbischof Hegge diesen zunächst mit Weihwasser. Bekleidet mit einer Schürze goss er Chrisam-Öl auf den Altar und salbte ihn damit. Auf die fünf Kreuze, die an die Wundmale Christi erinnern, stellte er Schalen mit Weihrauch, die er mit dem Licht der Osterkerze entzündete. Nach der Zeremonie feierte der Bischof die Eucharistie an dem geweihten Altar. In den Dienst genommen und gesegnet wurden außerdem der Ambo und der Tabernakel, auch das Ewige Licht wurde entzündet.

Pfarrer Wenning dankte den Tungerlohern sowie den übrigen Handwerkern, die überwiegend in Gescher ansässig sind, für ihren Einsatz. Neben einer neuen Heizungsanlage hat die Kapelle einen hellen Fußboden aus Baumberger Sandstein und Sitzbänke aus massiver Eiche erhalten, die die neugotische äußere Form nun auch im Inneren widerspiegeln. 

Seit 1998 steht St.-Antonius-Kapelle Menschen, die unterwegs sind, als Autobahnkapelle zur Verfügung. Sie ist das älteste historische Bauwerk der Stadt Gescher und wird bis heute von den Tungerlohern gepflegt. 

Ann-Christin Ladermann

Viele Menschen aus Gescher und Tungerloh-Capellen waren zur Wiedereröffnung in die St.-Antonius-Kapelle gekommen.

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