Weihbischof Lohmann und Landrat Klimpel trafen sich zum Gespräch

, Kreisdekanat Recklinghausen

Zu einem ersten Gespräch trafen sich Weihbischof Rolf Lohmann und der neue Landrat des Kreises Recklinghausen, Bodo Klimpel. „Als Weihbischof für die Region ist es mir ein Anliegen, die handelnden Personen in den kommunalen Ämtern kennenzulernen. Es besteht die klare Trennung von Staat und Kirche. Aber oft ergibt sich eine gute Zusammenarbeit und der Wille, verschiedene Themen miteinander zu regeln“, erläuterte Lohmann sein Anliegen für den Besuch im Kreishaus in Recklinghausen. Begleitet wurde er von Kreisdechant Jürgen Quante und Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Stadt- und Kreisdekanatsbüros.

Die Gesprächsteilnehmer stehen im Flur des Kreishauses auf Abstand. Hinter ihnen sind Fotos von Bergleuten zu sehen.

Weihbischof Rolf Lohmann, Landrat Bodo Klimpel, Kreisdechant Jürgen Quante und Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Stadt- und Kreisdekanatsbüros, (von links) trafen sich im Kreishaus zum Gespräch.

© Bistum Münster

Auch Klimpel freute sich, mit dem Weihbischof ins Gespräch zu kommen. „Aufgrund der Corona-Pandemie fällt mein Amtsbeginn sehr surreal aus. Ich konnte noch keine Antrittsbesuche machen oder gestaltend in die Politik einsteigen, denn die Corona-Krise bestimmt komplett unseren Alltag“, berichtete er. Als Landrat trage er die Verantwortung. So habe er einen Sonntag mit den Mitarbeitenden des Kreisgesundheitsamts am Telefon verbracht und mit Menschen in der Quarantäne gesprochen. „Ich habe erfahren, wie schlimm es ist und wie schwierig manches zu handhaben ist. Deshalb habe ich kein Verständnis, wenn sich Menschen nicht an die Regeln halten“, betonte der Landrat. Auch für die Kirchen habe Corona große Auswirkungen. „Wir dürfen uns in der Krise nicht wegducken. Wir haben Hygieneschutzkonzepte entwickelt, die sehr gut funktionieren. Ich respektiere die Freiheit der Menschen, die in die Kirche kommen, genauso wie der Menschen, die den Gottesdienst zurzeit nicht besuchen. Die Achtsamkeit ist groß“, informierte Lohmann. 

Das Verhältnis von Kirche und Politik sei deutlich besser als ihr Ruf. „Wir brauchen einander bei der Bekämpfung der Probleme in der Zukunft“, sagte Klimpel. Verbindend sei auch das Thema „Bewahrung der Schöpfung“. „Es ist wichtig, vernünftig zu leben, damit wir unseren Lebensraum an die nächsten Generationen gut weitergeben können“, betonte Klimpel und trat damit bei Lohmann, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig ist, offene Türen ein. Der Weihbischof berichtete, dass es in der Verwaltung des Bistums eine große Bereitschaft gäbe, die Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. „Beim Thema Nachhaltigkeit brauchen auch die Landwirte unsere Solidarität“, warf Quante ein. „Sie müssen in ihren Betrieben auf unser Konsumverhalten reagieren und können deshalb nicht anders agieren. Da kann Politik auch kirchliche Unterstützung brauchen“, führte er weiter aus. Zum Abschluss des Gesprächs stellten Lohmann und Klimpel eine weitere Gemeinsamkeit heraus: „Uns verbindet die Verantwortung für die Menschen.“

Michaela Kiepe