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Weihbischof lud zur Wallfahrt um geistliche Berufe ein

, Offizialatsbezirk Oldenburg

Mit 22 Pilgern ist Weihbischof Wilfried Theising am gestrigen Sonntag um 9.00 Uhr in Langförden losgelaufen. Geführt von P. Sebastian Hackmann OP erreichte die Gruppe den Wallfahrtsort Bethen nach über zwanzig Kilometern Wegstrecke, zwei Pausen in Cappeln und Emstekerfeld und einem kleinen Schauer gegen 15.15 Uhr.

Die Teilnehmerzahl hatte sich inzwischen mehr als verdoppelt. Theising wollte mit der Wallfahrt am vierten Sonntag der Osterzeit, den die katholische Kirche als Weltgebetstag um geistliche Berufe feiert, die Förderung dieser Berufsgruppen in den Blick nehmen. Daher hatte er drei Priesteramtskandidaten aus Münster eingeladen, unterwegs von ihrer Berufung zu erzählen.

„Die Glaubenszeugnisse der drei Theologiestudenten, unter ihnen mit Lars Schlarmann (28) aus Steinfeld auch ein Oldenburger, seien sehr eindrucksvoll gewesen“, sagte Theising im anschließenden Gottesdienst, den über zweihundert Gläubige mitfeierten. Sie hätten von ihrer Berufung und ihren Werdegang berichtet. Schlarmann sprach von Jesus als dem guten Hirten, der es gut mit den Menschen meint und dem man vertrauen muss. Lukas Klinger (24) aus Telgte erzählte von einem Priester, der ihm als Vorbild gedient, ihn begeistert und ganz sachte an den Glauben herangeführt habe. Devin Lukas (23) aus Dortmund berichtete über Reaktionen seines Umfeldes auf die Nachricht, dass er Priester werden wolle. Sie hätten zwischen Begeisterung und Entsetzen gelegen.

Frisch angekommen - Weihbischof Wilfried Theising mit den Fußwallfahrern

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Menschen, die sich zu einem geistlichen Amt berufen fühlten, sollten damit nicht alleine bleiben, sagte daher Theising in seiner Predigt. Das sei eine Erfahrung aus allen Klöstern und Priesterseminaren. Vor ein bis zwei Generationen sei eine Familie noch stolz darauf gewesen, wenn eines der Kinder Priester wurde oder in einen Orden eintrat. Heute sehe man das differenzierter. Er wisse noch gut, wie er damals selbst seine Berufung gespürt habe und damit lange alleine bleiben musste. Der heutige Tag solle eine Ermutigung sein für die jungen Leute. „Ich wünsche Euch, dass Ihr einen Menschen findet, wenn ihr den Ruf hört, und nicht alleine bleibt.“ Die vielen anwesenden Ordensangehörigen und Mitbrüder forderte er auf, die jungen Menschen auf ihrem Weg zu geistlichen Berufen zu ermutigen. „Priester und Ordensleute sind vor allem Lebensbegleiter. Aus meiner Sicht gibt es kaum was schöneres, als diesen Dienst zu tun.“

Im Anschluss an den Gottesdienst, den der Emsteker Gospelchor St. Margaret Singers e.V. musikalisch begleitete, betete Theising mit den Gläubigen in der Gnadenkapelle für geistliche Berufe. Dieses Anliegen teilen auch andere Menschen. Weihbischof Theising sei ein ganz wunderbarer Seelsorger, bestätigte Anne Niedisch (71) aus Nikolausdorf. Die ehemalige Kindergärtnerin hatte auf die Wallfahrer gewartet, um mit ihnen den Gottesdienst zu feiern. „Wir treffen uns jeden Monat einmal hier mit einer Gruppe aus Garrel und beten darum, dass die Seelsorge erhalten bleibt. Das ist ganz wichtig.“

Text: Ludger Heuer