Weihbischof Zekorn besucht Kinderheilstätte in Nordkirchen

, Kreisdekanat Coesfeld

Aaron hat es sich zwar gerade erst auf dem Wasserbett gemütlich gemacht, aber über den Besuch von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn freut er sich trotzdem. Der Fünfjährige mit einer geistigen Behinderung greift sofort nach der Hand des Geistlichen. Die Heilpädagogische Kindertageseinrichtung in Nordkirchen war nur eine Station auf dem Gelände der Kinderheilstätte in Nordkirchen, die der Regionalbischof am 10. Oktober besuchte. Anlässlich der Visitation in der Pfarrei St. Mauritius ließ er sich – begleitet von Pfarrer Gregor Wolters – zeigen, wie in den Einrichtungen mit der Vestischen Caritas-Kliniken GmbH als Träger das Leitwort „Wir mittendrin.“ gelebt wird.

Der fünfjährige Aaron freute sich über den Besuch von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn in der Kinderheilstätte in Nordkirchen.

© Bistum Münster

Zekorn zeigte sich beeindruckt über den Bericht von Geschäftsführer Andreas Wachtel und Thomas Pliquett, kaufmännischer Direktor. Sie verwiesen auf die zentrale Lage der Kinderheilstätte mitten im Ort, unmittelbar neben der Kirche: „Unsere Kinder und Jugendlichen mit Behinderung, die hier leben und lernen, sind vielfältig eingebunden in das Dorfleben und in das kirchliche Leben.“ Die Angebote vor Ort reichten von der Frühförderung im Kleinkindalter über das Leben in Wohngruppen bis zur Vorbereitung auf die Berufstätigkeit.

Zekorn hörte, dass die Frühforderung zum Ziel habe, durch heilpädagogische Förderung und therapeutische Angebote die Kinder und deren Familie noch besser zu integrieren. „Das erzielen wir durch gemeinsames Spielen – Lernen durch Spiel, Spaß und Bewegung“, berichtete Bereichsleiterin Pia Meier. Dabei greife das multiprofessionelle Team beispielsweise auch auf eine tiergestützte Therapie mit Pferden zurück. 

Die Frühförderung ist vor kurzem mit der heilpädagogischen Kindertageseinrichtung mit Standorten in Nordkirchen, Datteln und Dülmen zusammengefasst worden. Wie wichtig dabei die Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien ist, betonte Leiterin Maria Arnschink: „Im Vordergrund stehen die soziale Integration der Kinder und ihre ganzheitliche Entwicklung – dabei kommen gegebenenfalls auch Physiotherapie, Sprachtherapie oder Psychomotorik zum Einsatz.“ 

In der zur Kinderheilstätte gehörenden Maximilian-Kolbe-Schule, in der rund 280 Kinder und Jugendliche lernen, ließ sich Weihbischof Zekorn in der Werkstatt von den Schülern die gerade ausgesägten Frühstücksbrettchen zeigen. „Die Schüler sollen befähigt werden, sachgemäß mit den Materialien wie Holz und Metall und den Werkzeugen umzugehen“, stellte Konrektor Heinz Kasberg das Unterrichtsfach Werken vor. Der Rundgang führte Zekorn außerdem durch den Schulgarten und den Streichelzoo, in denen die Schüler das Leben mit der Natur kennenlernen. 

Zum Abschluss ermöglichte Leiterin Jutta Blienert dem Weihbischof einen Einblick in das Wohnheim auf dem Gelände. Dort sowie in den Kinderhäusern in Ahlen, Dortmund, Selm und Waltrop leben rund 210 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung oder Mehrfachbehinderung in 23 Wohngruppen zusammen. 

Zekorn bezeichnete die Angebote der Kinderheilstätte als „Gewinn für die Kinder, für deren Familien und für die Gesellschaft“ und lobte das Engagement der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Diese kirchliche Einrichtung ist in vielerlei Hinsicht ein bedeutender Player in der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen.“ Mit Blick auf diese Zielgruppe schlug er eine Brücke zum Glauben: „Menschen den Raum zu geben, sich in ihrer Unterschiedlichkeit zu entfalten, ist eine wesentliche Botschaft des Evangeliums, denn Gott möchte, dass wir uns gegenseitig ergänzen und das gilt für Menschen mit Behinderungen und ohne Behinderungen.“

Ann-Christin Ladermann