Weihbischof Zekorn eröffnet Ida-Woche in Herzfeld

, Kreisdekanat Warendorf

Was die Heilige Ida den Menschen in der aktuellen Zeit vermitteln kann, darauf ist Weihbischof Dr. Stefan Zekorn am 6. September anlässlich der Eröffnung der traditionellen Ida- und Heimatwoche in Herzfeld eingegangen. Der Regionalbischof für das Kreisdekanat Warendorf war in den ältesten Wallfahrtsort Westfalens gekommen, um die Ida-Woche, die aufgrund der Corona-Pandemie in kleinerem Rahmen stattfindet, unter dem Leitwort „Ich bin da, wo du bist“ zu eröffnen.

© Elisabeth Zinselmeier

„Die Heilige Ida hatte eine konkrete Idee, wie man denen, die in Not waren, helfen konnte. Wir können das in dieser Corona-Zeit erfreulicherweise auch feststellen.“ Ob Einkaufs-Initiativen oder Anrufaktionen, überall gebe es Beispiele, wo Menschen sich eingesetzt hätten, um sich anderen zuzuwenden. „Wenn wir zurückschauen, gab es aber auch Situationen, in denen wir als Kirche und als Gesellschaft Menschen zu wenig unsere Hände gereicht haben“, kritisierte der Weihbischof. Er dachte dabei vor allem an Menschen in Seniorenheimen und Krankenhäusern, die besonders in der Zeit des Lockdowns Einsamkeit erfahren hätten.

„Wie ein Brennglas richtet die Pandemie den Blick auf etwas, das auch außerhalb von Corona in unserer Gesellschaft und auch in unserer Kirche mehr Thema sein müsste“, sagte er und meinte damit die Einsamkeit von älteren Menschen, die gerade in den Städten ein großes Problem darstelle. Viele würden einsam und allein sterben, ohne dass jemand ihre Hand halte. „Hier zeigt uns die Corona-Situation, dass wir darüber in Kirche und Gesellschaft mehr diskutieren müssen. Eine Herausforderung, der wir uns zu wenig stellen“, kritisierte er.

Der Weihbischof forderte zudem zur Vorsorge und Fürsorge auf, wie die Heilige Ida es bereits gelebt und mit dem Satz „Zwei Hände anderen reichen“ zum Ausdruck gebracht habe. „Das gilt auch besonders in dieser Zeit, wenn wir die Mühsal der Hygienevorschriften achten müssen, - ob es einem passt oder nicht“, betonte er. „Denn meine Freiheit endet bei der Gesundheit der anderen.“

„Ein Herz zum Gebet und zwei Hände zum Geben“ – diesen Satz der Heiligen Ida griff Zekorn noch an anderer Stelle auf. „Könnte das nicht auch eine gute Ausrüstung für uns als Christen sein, erst recht in diesen Corona-Zeiten?“, fragte er. Ida habe Kraft im Gebet gefunden. Auch er selbst habe erfahren, wie viele Menschen während der vergangenen Monate im Gebet Kraft für ihr Leben gefunden hätten. „Die Heilige Ida kann uns helfen, zu entdecken, dass Gott der Schatz unseres Lebens ist.“

Ann-Christin Ladermann

Pfarrer Jochen Kosmann hieß Weihbischof Dr. Stefan Zekorn in der Wallfahrtsbasilika St. Ida willkommen.

© Elisabeth Zinselmeier