Weihbischof Zekorn ist besorgt über Annexionspläne im Westjordanland

, Bistum Münster

Die israelische Regierung hat angekündigt, ab Juli Teile des Westjordanlandes zu annektieren, also in ihr Staatsgebiet einzugliedern. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster, bringt seine Solidarität mit den Patriarchen und Kirchenführern von Jerusalem zum Ausdruck: „Wie sie bedrückt auch mich die Sorge um die einschneidenden Konsequenzen eines solchen Schrittes“, erklärt Zekorn. Die Annexion könne die weitere Destabilisierung der ganzen Region zur Folge haben.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn bringt seine Solidarität mit den Patriarchen und Kirchenführern von Jerusalem zum Ausdruck.

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Aus Sicht des Weihbischofs sei vor allem der Dialog zentral: „Die Menschen im Heiligen Land brauchen Versöhnung durch Gespräche und Zusammenarbeit. Durch sie allein kann ein wirklicher Friede entstehen.“ Seine Gedenken gelten zudem den arabischen Christen: „Sie werden durch eine Eskalation der politischen Lage noch mehr zwischen den verschiedenen Fronten zerrieben.“

Zekorn ist nicht der einzige Bischof, der seine Sorge bezüglich der Annexionspläne im Westjordanland äußert. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die katholischen Bischöfe in Deutschland besorgt über die Ankündigung der israelischen Regierung gezeigt. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, und der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten, der Mainzer Weihbischof Udo Bentz, hatten von Bundesregierung, EU sowie den USA und Russland gemeinsame Anstrengungen für einen dauerhaften und gerechten Frieden gefordert. Die Bischöfe hatten zugleich einen Aufruf der Patriarchen und Kirchenführer Jerusalems unterstützt, die sich gegen einseitige Annexionspläne ausgesprochen hatten.

Israel plant die Eingliederung von bis zu 30 Prozent des besetzten Westjordanlandes, darunter den Großteil des Jordan-Tals sowie israelische Siedlungen. Erste Schritte stellte Israels Regierung zum 1. Juli in Aussicht. Gestützt wird dies durch den Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump.

Ann-Christin Ladermann