Wenn Bildung auf die Straße geht

, Stadtdekanat Münster

Zwei hölzerne Roboter werden aufgebaut, Papphocker gefaltet, neugierige Passanten bleiben stehen: Was muss getan werden, damit die Digitalisierung der Arbeitswelt menschengerecht gestaltet wird? Mit dieser Fragestellung hat der Stadtverband Münster der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) eine Diskussionsrunde im Freien gestaltet. Auf der Stubengasse in Münster kamen die geladenen Gesprächspartner, Stefan Orth von den Grünen, Michael Krapp von der ÖDP sowie Michael Grammig von der KAB schnell mit interessierten Passanten ins Gespräch.

KAb-Mitglieder sitzen in einer Diskussionsrunde in der Innenstadt.

Mitten in Münsters Innenstadt kamen die Vertreter der KAB mit Passanten über die Digitalisierung der Arbeitswelt ins Gespräch.

© Ludger Harhues

Im Zentrum standen dabei Themen wie menschenwürdige Arbeit, persönliche Erfahrungen mit der Digitalisierung und nötige politische Weichenstellungen. Ein guter Schutz der privaten Freizeit und die Ermöglichung sozialer Direktkontakte waren zwei weitere Anliegen. Im Gespräch, das von Ortrud Harhues vom Bildungswerk der KAB moderiert wurde, wurde außerdem deutlich, dass die zunehmende Vermittlung von Aufträgen an Selbständige über digitale Plattformen (Clickworking) den Arbeitnehmerstatus und das System der sozialen Sicherung bedrohen und neue Ideen gefragt sind. Die Forderungen der KAB nach einem garantierten Grundeinkommen erhalten somit eine neue Aktualität. 

Marlies Jägering, Vorsitzende des Stadtverbands der KAB, zeigte sich im Anschluss zufrieden mit dem Verlauf: „Die KAB ist aus dem Pfarrheim heraus gekommen und hat die Digitalisierung in die Öffentlichkeit getragen. Ich konnte viele Passanten zum Mitdiskutieren gewinnen. Auch wenn nicht alle Zeit hatten, gab es doch wichtige Kurzgespräche am Rande und positive Rückmeldungen zum Thema und zum Veranstaltungsformat. So etwas sollten wir häufiger machen.“

Text: Ortrud Harhues