„Wir können von Maria lernen“

, Kreisdekanat Borken

Maria kann den Menschen ein Vorbild sein. „Sie hat sich getraut, ihre Fragen vor Gott zu bringen.“ Diesen Mut Marias wünschte Weihbischof Dr. Stefan Zekorn am 25. März auch den Gläubigen in der Eggeroder Wallfahrtskirche. Zum Hochfest „Verkündigung des Herrn“ feierte der Gast aus Münster am Abend ein Pontifikalamt – unter Coronabedingungen.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn in Eggerode

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn feierte am Hochfest „Verkündigung des Herrn“ einen Gottesdienst in der Eggeroder Wallfahrtskirche.

© Bistum Münster

Er selbst habe die Hilfe Marias schon oft erfahren, berichtete der Weihbischof. Besonders in seiner Zeit als Pfarrer in Kevelaer sei ihm die Gottesmutter eine Ratgeberin gewesen. Vom Schreibtisch habe er damals auf das Gnadenbild schauen können: „Eigentlich immer, wenn ich in irgendeiner Weise ratlos war, habe ich Maria um ihre Hilfe gebeten.“ Und das nicht ohne eine Antwort: „Mal kamen mir plötzlich Gedanken, die mir vorher nicht gekommen sind. Oder es konnte sein, dass ich mit einem Mal unter meinen Unterlagen ein Blatt fand, auf dem ein hilfreiches Wort stand. Oft ist es so gewesen, dass ich – vielleicht sogar einen Tag oder noch etwas später – ein Wort der Bibel gelesen oder gehört habe, von dem ich merkte, dass es mir einen Hinweis für meine Aufgaben gab.“

Maria rät und hilft, zeigte sich Zekorn überzeugt. Deshalb kämen die Menschen seit mehr als 700 Jahren auch nach Eggerode zum Gnadenbild „Unserer Lieben Frau vom Himmelreich“: „Deshalb bin auch ich und sind vielleicht auch manche von Ihnen heute hier mit Sorgen und Nöten, unserem Alleinsein und unseren Ängsten in dieser herausfordernden Zeit der so lange dauernden Corona-Pandemie.“

Maria könne gerade deshalb uns raten und helfen, weil sie selbst Rat- und Hilflosigkeiten durchlebt habe, fügte der Weihbischof mit Blick auf das Evangelium an – und ergänzte: „Wir können von ihr lernen, wie wir mit Situationen, in denen wir Rat und Hilfe brauchen, umgehen können.“ Maria habe keine Scheu gezeigt, dem Engel ihre Fragen zu stellen: „Wie wäre es Ihnen oder mir in einer vergleichbaren Situation gegangen?“

Fragen, erwägen und beten – diese drei Schritte, die Maria stets beherzigt habe, legte Zekorn auch den Gottesdienstbesuchern nahe: „Wenn wir das tun, so wie Maria es getan hat, dann werden wir auf die Fürsprache ,Unserer Lieben Frau vom Himmelreich‘ von Gott seinen Heiligen Geist geschenkt bekommen, der uns hilft, die Antworten auf unsere Fragen zu finden – persönlich und als Kirche.“

Geplant war nach dem Gottesdienst eigentlich ein Impuls mit anschließendem Gespräch. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie musste beides abgesagt werden. Pfarrer Thomas Diedershagen bedankte sich bei Weihbischof Zekorn, dass er trotzdem nach Eggerode gekommen sei und hoffte, dass die ausgefallene Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden könne.

Gudrun Niewöhner