WJT-Pilger erleben mexikanische Gastfreundschaft

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Eine Wallfahrt nach Guadalupe, jede Menge mexikanisches Essen und viel Spiel und Spaß mit den Gastfamilien: Die Weltjugendtagspilgerinnen und -pilger aus Kamp-Lintfort sind in der vergangenen Woche tief in die mexikanische Kultur eingetaucht. Bevor es für sie zum zentralen Weltjugendtag (WJT) nach Panama geht, verlebten sie die Tage der Begegnung in Progreso im Bistum Tula, dem Partnerbistum des Bistums Münster.

Für die mexikanische Fiesta wurden die Kamp-Lintforter mit traditionellen Kleidern ausgestattet.

© Luca Rusch

„Wir haben hier eine Gastfreundschaft und Herzlichkeit erfahren dürfen, wie wir sie in der Form aus Deutschland nicht kennen“, fasste Luca Rusch zusammen. Schon am Flughafen in Mexiko-City wurden er und seine 23 Mitreisenden mit Namen und Umarmungen begrüßt. Und noch eine Überraschung erwartete die junge Pilger dort: Der ehemalige Kamp-Lintforter Pfarrer Karl-Josef Rieger, der vor knapp einem Jahr in die USA wechselte und dort die deutschsprachige Gemeinde in Washington betreut, empfing die Jugendlichen, um mit ihnen die Tage zu verbringen. 

Nach einem Erholungstag im Wasserpark gemeinsam mit den mexikanischen Jugendlichen aus den Gastfamilien stand am zweiten Tag ein Ausflug nach Tula auf dem Programm, wo die Kamp-Lintforter auf die knapp 60 anderen WJT-Teilnehmer aus dem Bistum Münster stießen. Gemeinsam mit dem Bischof von Tula, Juan Pedro Juárez Meléndez, feierten sie einen Gottesdienst, bei dem der Bischof betonte, wie wichtige junge Menschen für die Kirche seien: „Der Glaube der Kirche ist jung und braucht heute mehr denn je ein junges Gesicht, eine junge Kirche ist der Willen Gottes und die Zukunft unserer Kirche“. Diese Aussagen und den gelebten Glauben zu erleben beeindruckte die Kamp-Lintforter: „Das ist hier viel intensiver als in Deutschland. Ich habe das Gefühl, der Glaube wächst hier immer weiter“, berichtete Luca Rusch. So würden in Mexiko viele neue Kirchen gebaut, während in Deutschland Kirchen geschlossen und abgerissen würden.

Ein Höhepunkt für die deutschen Pilger: Die große mexikanische Fiesta, bei der gemeinsam gesungen, getanzt und gegessen wurde. „Wir haben mexikanische Tänze in mexikanischer Kleidung gelernt und hatten jede Menge Spaß dabei“, sagt Rusch. Weil die Verständigung mangels Spanisch- beziehungsweise Deutschkenntnissen nur schwer möglich gewesen sei, habe man sich mit Händen und Füßen verständigt.

Auch Frank Rauhaus vom vierköpfigen Leitungsteam des Bistums Münster zieht ein positives Fazit: „Wir blicken auf grandiose Tage der Begegnung zurück und sind dankbar für diese nachhaltigen interkulturellen Erfahrungen in unserem Partnerbistum.“ Der Bischof von Tula habe die Freundschaft der Diözesen betont, dessen 50-jähriges Bestehen im vergangenen Jahr gefeiert worden war. „Mit unserem Besuch wurde ein neues Kapitel in der Beziehung aufgeschlagen“, sagte Rauhaus und fügte hinzu: „Oder wie mein Gastvater gesagt hat: Mein Haus ist Euer Haus.“ 

Derzeit ist die Gruppe auf dem Weg nach Panama, wo am Dienstag, 22. Januar, der zentrale Weltjugendtag beginnt. Dort wird die Gruppe auch auf Papst Franziskus treffen. 

Ann-Christin Ladermann