Wolf Biermann im St.-Paulus-Dom

, Bistum Münster

„Warum ich Europäer bin“ – darauf gibt der Sänger und Schriftsteller Dr. Wolf Biermann am Mittwoch, 11. September, um 18.30 Uhr im münsterischen St.-Paulus-Dom eine Antwort – auch musikalisch. In den Dialog tritt er dabei mit Prof. Dr. Michael Rutz, Mitorganisator der „Dom-Gedanken“. Biermann beschließt die Vortragsreihe, die in diesem Jahr das Thema Europa hatte.

Der Sänger und Schriftsteller Dr. Wolf Biermann geht im Rahmen der „DomGedanken“ am Mittwoch, 11. September, der Frage nach: „Warum ich Europäer bin“.

© Bistum Münster

1936 in Hamburg geboren, siedelte Biermann 1953 in die DDR über. 1960 veröffentlichte er erste Lieder und Gedichte, gründete in Ost-Berlin das Berliner Arbeiter-Theater (b.a.t.) und gab 1965 den Lyrikband „Die Drahtharfe“ heraus. 1976 wurde ihm nach einer Konzerttour in die Bundesrepublik die Wiedereinreise in die DDR verweigert und er wurde ausgebürgert.

„Danach wurde ich, der singende DDR-Drachentöter mit dem klingenden Holzschwert, endlich auch ein echter Europäer“, sagt Biermann heute. Was ihn in Sachen Europa beschäftigt: „Ausgerechnet drei Länder, die sich im totalitären Ostblock besonders rebellisch und tapfer verhielten – Ungarn, Tschechien und Polen – gehören jetzt zu den nationalistischen Widersachern der Demokratie im Vereinten Europa. Dabei sind es die drei, die ökonomisch von der EU wohl am allermeisten profitieren.“

Auch auf die neusten Entwicklungen geht der Sänger in seinen Chansons ein: „Das Brexit-Chaos zeigt den Ländern der EU, auch den Italienern hoffentlich, wie gefährlich es ist, wenn man die Nerven verliert und von diesem schwer zu reitenden EU-Tiger abspringt.“ Ihm graue es vor einer „gelenkten Demokratie à la Putin“ oder einer „illiberalen Demokratie à la Viktor Orbán“. Dabei spielt auch seine eigene Geschichte eine Rolle: „Gebrannte Kinder wie ich finden eine unvollkommene Demokratie besser als jede Diktatur.“

Der Eintritt zu den „DomGedanken“ ist frei. Um Spenden für die „Europa.Brücke.Münster.“, die zugewanderte EU-Bürger in Problemlagen unterstützt, wird gebeten. Im Anschluss an die Vorträge sind die Besucher zum Austausch mit den Referenten auf dem Domplatz eingeladen.

Die Vorträge sind auch im Internet unter www.bistum-muenster.de, www.paulusdom.de, www.kirche-und-leben.de, www.katholisch.de und www.bibeltv.de/livestreams zu sehen. Außerdem werden sie auf der Facebookseite des Bistums unter www.facebook.com/bistum.muenster sowie im Youtube-Kanal des Bistums unter www.youtube.com/user/BistumMuenster/live übertragen.

Ann-Christin Laderman