Zehn Preisträger für kreative Krippen ausgezeichnet

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Die 78. Telgter Krippenausstellung im Westfälischen Museum für religiöse Kultur (RELiGIO) ist am 27. Januar mit der Verleihung des Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preises des Bistums Münster zu Ende gegangen. Aus den rund 100 eingereichten Krippen zum Thema „Zur Krippe her kommet….“ wählte eine fünfköpfige Jury die neun Preisträger aus. Den zehnten bestimmte das Publikum. In einem feierlichen Festakt wurden die Auszeichnungen den Gewinnern überreicht. Der Preis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. 11.500 Menschen haben die Ausstellung in Telgte besucht.

„Der Heilige Franz von Assisi hat 1223 angefangen, das Weihnachtsgeschehen mit Figuren und lebendigen Tieren darzustellen“, wusste der Münsteraner Weihbischof Dr. Stefan Zekorn zu Beginn seiner Laudatio zu berichten. Die Geschichte habe erlebbar werden sollen: „Franziskus wollte Jesus zu den Menschen bringen.“ Das schafften Krippendarstellungen bis heute.

„Die Krippen der Preisträger zeigen, auf wie vielfältige Art und Weise Krippen dargestellt werden können“, lobte Zekorn. So griff zum Beispiel die Krippe, die den Publikumspreis erhalten hat, das aktuelle Thema „Recycling“ auf: Die zehn- bis zwölfjährigen Kinder aus dem Verein „mc² – Mehr Chancen für hochbegabte Kinder und Jugendliche Münster“ bauten ihre Krippe aus Kunststoff-Verpackungsmaterialien wie Plastikflaschen, Obst- und Gemüsenetzen, Radkappen und Grablichtern.

Traditioneller legte Holzbildhauermeister Wolfgang Kleiser aus Vörenbach im Schwarzwald seine Krippe an. Er schnitzte sein „Heilige Familie“ aus Lindenholz und lasierte die Skulptur weiß. Josef nahm in der Darstellung eine segnende Haltung ein. Die Krippe von Christa Tenkmann aus Rheine beeindruckte durch filigrane Bearbeitung und Lebendigkeit. Die Figurenumrisse wurden aus Draht geformt und mit verschiedenen Papiersorten bekleidet.

„So unterschiedlich die Krippen sind, sie haben eins gemeinsam: Alle zeigen, dass Gott sich einmischen will in unsere Welt“, betonte der Weihbischof. Er forderte die Anwesenden auf:  „Kommt zur Krippe. Erst wenn man sich aufmacht, wenn man sich ein Stück auf den Glauben einlässt, kann man erleben, welche Faszination von ihm ausgeht.“ Zekorn dankte allen Krippenschaffenden, dass sie mit ihren Werken die Geschichte wach hielten. Denn „Gott wird Mensch, einer von uns, Bruder aller Menschen.“

Die jüngsten Preisträger kommen aus der Pfarrei St. Viktor Dülmen. Die Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren haben ihr Werk „So geht Verkündigung heute: Wir kommen zur Krippe“ genannt. Auf der einen Seite ist eine Bühne mit Scheinwerfern aufgebaut, auf der anderen wird Jesus in einer Höhle geboren. Zur Krippe kommen junge und alte Menschen, Menschen mit und ohne Behinderung – alle mit Handy oder Tablet ausgestattet.

Am 9. November öffnet die 79. Krippenausstellung im RELiGIO ihre Pforten. Sie steht unter dem Motto „Auf der Suche nach dem Licht der Welt“.

Jürgen Flatken

Bildunterschrift: Gewinner, Jury und Laudatoren freuten sich gemeinsam.                                Foto: Bischöfliche Pressestelle / Jürgen Flatken