Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen

, Bistum Münster

Die Seelsorge im Gesundheitswesen ist fester Bestandteil in Krankenhäusern sowie Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe. Doch sie steht vor grundlegenden Veränderungen, sagt Prof. Dr. Michael Fischer, Referent für Christliche Identität und Werte der St.-Franziskus-Stiftung Münster. In seinem Buch mit dem Titel „Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen“ macht sich Fischer mit Blick auf die Zusammenarbeit der verschiedenen haupt- wie ehrenamtlichen Seelsorgeakteure für ein dynamisches Verständnis von Professionalität stark. Auch müssten neue Konzepte zwischen den Einrichtungen und den pastoralen Räumen außerhalb entwickelt werden.

Martin Merkens (links) und Donatus Beisenkötter (rechts) freuen sich mit Autor Dr. Michael Fischer über die Neuerscheinung „Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen“.

© Bistum Münster

Hinweise für diese Überlegungen liefern unter anderem empirische Studien aus dem Bistum Münster, wo seit rund zehn Jahren Ehrenamtliche und teilfreigestellte berufliche Mitarbeitende als Seelsorgliche Begleiterinnen und Begleiter ausgebildet werden. „Seit 2014 wurden in allen Kursen zur Seelsorglichen Begleitung in Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe sowie in der Krankenhausseelsorge zu Beginn und Ende der Kurse Befragungen durchgeführt“, erklärt Martin Merkens, im Bischöflichen Generalvikariat zuständig für die Krankenseelsorge und die Seelsorge für Menschen mit Behinderungen. 

Dabei sei es um Fragen zur Motivation zum Engagement, zu den Erwartungen an die Ausbildung und die Tätigkeit, zur Einschätzung der eigenen Kompetenzen in der Seelsorglichen Begleitung und zur Qualität von Kursen und Begleitung gegangen. Ebenfalls eingeflossen seien die Ergebnisse einer Befragung von Hauptamtlichen in der Krankenhausseelsorge, die über Erfahrungen mit den ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen verfügen. „Damit liegen erstmalig valide Daten zu den Motiven, Rollen und der Zusammenarbeit der bisherigen und neuen Akteure in diesem kategorialen Seelsorgefeld vor“, freut sich auch Donatus Beisenkötter, der seit 2006 mit der Fachstelle Lebensbegleitende Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat das Grundkonzept einer Kooperativen Seelsorglichen Begleitung entwickelt hat. Er ist dankbar für die Neuerscheinung, wissen er und seine Kollegen doch um die sich kirchlich und gesellschaftlich veränderten Rahmenbedingungen. „Damit die Seelsorge im Gesundheitswesen qualitätsgerecht sichergestellt werden kann, sind zweifellos neue Denk- und Handlungsmodelle auf Bistums-, Träger- und Einrichtungsebene notwendig.“

Fischers im Echter Verlag erschienene Buch „Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen“ biete Impulse sowohl für die Praxis der Kooperativen Seelsorglichen Begleitung in den Feldern des Gesundheitswesens als auch für eine fundierte Diskussion über die Zukunft der Seelsorge. „Die vier Themenfelder Charisma, Professionalität, Kompetenz und Qualität im theologischen und sozialwissenschaftlichen Kontext werden mit Blick auf die Seelsorge miteinander verknüpft“, beschreibt Merkens. Der Autor selbst betont: „Die hohe Professionalität hauptamtlicher Pastoraler Dienste wird dabei nicht abgewertet, sondern sie sind Wegbereiter und notwendige Akteure einer zukunftsfähigen Seelsorge im Gesundheitswesen.“

Das Buch ist im echter-Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro. Der Materialdienst im Generalvikariat hält eine begrenzte Anzahl des Buches „Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen“ bereit. Den Materialdienst erreichen Sie per Mail an materialdienst@bistum-muenster.de oder im Internet unter www.materialdienst-bistum-muenster.de/shop/.