Zum 900-jährigen Jubiläum 2022 soll alles strahlen

, Kreisdekanat Coesfeld

Es ist ein Kleinod, die Pfarrkirche St. Johannes Evangelist in Cappenberg. Die ehemalige Stiftskirche am Schloss Cappenberg ist fast 900 Jahre alt, birgt zahlreiche Kunstschätze und ist über die Grenzen der Region unter anderem für seinen Baegert-Altar aus dem 15. Jahrhundert, sein 500 Jahre altes und reich verziertes Chorgestühl, den Barbarossa-Kopf und die Grablege von Gottfried von Cappenberg bekannt.

Doch der Zahn der Zeit nagt seit Jahren an der Kirche, die sich im Besitz des Landes NRW befindet. Und so wird das Gotteshaus von Grund auf saniert. In einer Informationsveranstaltung, zu der die Bezirksregierung Arnsberg die Gremien, Mitarbeitende und interessierte Cappenberger eingeladen hatte, stellten Petra Junfermann und Michael Schucherdt vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Architekt Wolfgang Ubbenhorst und Ingenieur Ulrich Doll die Planungen vor. „Dieses ist noch ein Entwurfsstand, an dem wir die Notwendigkeiten der Sanierung aufzeigen“, sagte Ubbenhorst. Die Planungen seien noch nicht endgültig, im Gegensatz zum Eröffnungstermin. „Der ist im Januar 2022 zum 900-jährigen Jubiläum des Klosters Cappenberg. Wir werden unter hohem Zeitdruck arbeiten müssen“, erklärte er.

Die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren, dass neben der Sanierung von außen, sich auch innen einiges ändern werde. Neben den Malerarbeiten würden die hochwertig bemalten Gewölbe restauriert ebenso wie die Ausstattungs- und Kunstgegenstände in der Kirche, die sich im Eigentum des Landes sowie des Bistums befänden. Gestalterische Veränderungen im Kirchraum werde es ebenso geben. „Es geht dabei um die Authentizität der Kirche. Wir möchten am Ende ein Ergebnis, mit dem wir alle gut zufrieden sind“, betonte der Architekt gegenüber Pater Gregor Pahl, den Gemeindemitgliedern und Sebastian Graf von Kanitz. Im Zuge der Sanierung werde es eine neue Beleuchtung und Lautsprecheranlage ebenso geben wie eine Heizung, die sowohl „die Behaglichkeit der Nutzer im Blick hat als auch den Schutz der Exponate und des Gebäudes“, führte Doll aus.

„Das Chorgestühl, das in den 1980er Jahren mit einem Material saniert wurde, das heute zu den Schadstoffen zählt, bereitet uns noch Kopfzerbrechen“, berichtete Junfermann. Das Ergebnis der endgültigen Prüfung stünde noch aus. Dagegen sei der Baegert-Altar, für den sich das Bistum verantwortlich zeichnet, bereits vom Schimmel befreit. Die künftige Präsentation des Barbarossakopfes werde sich ebenfalls verändern. „Er bleibt an seinem bisherigen Platz und wird gemeinsam mit weiteren Ausstattungsgegenständen in einem neuen Möbel, das heutigen Sicherheitsstandards entspricht, präsentiert“, informierte Andrea Liapsis von der Bezirksregierung. Dafür erstelle Dr. Reinhard Karrenbrock von der Gruppe Kunstpflege des Bistums Münster zur Zeit ein Konzept.

Allen Beteiligten sei es ein Anliegen, die Veränderungen durch die Sanierung in einem guten Miteinander zu planen. Nun stehe die Haushaltsgenehmigung durch das Land aus. „Dann können wir in die Ausführungsplanung gehen und im März 2020 wollen wir mit den Maßnahmen beginnen“, erklärte Junfermann. Während die Kirche geschlossen ist, feiert die Gemeinde die Gottesdienste im benachbarten Pfarrheim und in der Antonius-Kapelle in Langern.

Michaela Kiepe