FAQ: Tasteninstrumente und Corona
Hier finden Sie Informationen zu Infektionsrisiken für Covid-19 beim Spielen von Tasteninstrumenten, zu Hygienemaßnahmen und zum Zusammenspiel mit anderen Musizierenden in einem Raum.
Besteht ein Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus über die Klaviaturen von Orgeln, E-Pianos und dergleichen?
Das Gesundheitsamt Münster hat uns am 5. Mai 2020 mitgeteilt, es fände über Kontaktflächen wie beispielsweise Klaviertasten „keine relevante Übertragung“ statt. Ein Händewaschen mit Seife (mindestens 30 Sekunden) vor und nach dem Spiel der Orgel wird nachdrücklich empfohlen.
Ist eine Desinfektion von Tasten notwendig, wenn ich nur alleine die Orgel spiele?
Auch hier teilt uns das Gesundheitsamt mit, dass eine Desinfektion von Flächen nicht notwendig sei und die Tastatur nicht besonders gereinigt werden müsse. Ein gelegentliches nebelfeuchtes Abwischen im Intervall könne sinnvoll sein.
In unserer Pfarrei teilen sich mehrere Organistinnen und Organisten den Orgeldienst am Wochenende. Wie sieht es da mit der Tastenreinigung aus?
Das Freiburger Universitätsklinikum sagt gemeinsam mit anderen Instituten in einer Stellungnahme vom 19. Mai 2020, dass das Risiko der Kontaktübertragung eine Rolle spiele, wenn verschiedene Personen nacheinander auf demselben Instrument spielten. Vor Spielbeginn müsse deshalb jede Spielerin und jeder Spieler eine mindestens 30sekündige Handreinigung durchführen. Zusätzlich sollten die Tasten selbst mit Reinigungstüchern vor und nach dem Spielen einer Person gesäubert werden.
Generell bedeutet jeglicher Feuchtigkeitseintrag auf Klaviaturen und (Register-)Schalter an einer Orgel oder E-Piano eine Gefahr der Schädigung der Holzmechanik, der Polsterungen sowie elektrischer Komponenten. Im Zweifelsfall sollte der zuständige Orgelbauer oder der Musikalienhandel einbezogen werden.
Wir empfehlen deshalb, die Dienst- und Einsatzpläne der Organistinnen und Organisten dahingehend zu überdenken, dass möglichst nur eine Person einem Instrument zugeordnet wird.
Wie steht es mit dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während des Orgelspielens?
Die vorgenannten Freiburger Institute sagen, die hauptsächliche Übertragung von Viren erfolge im Allgemeinen über Tröpfchen und Aerosole, die beim Husten und Niesen entstünden und beim Einatmen und über die Bindehaut des Auges aufgenommen würden.
Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes verringert die Gefahr der Tröpfchenübertragung und ist immer anzuraten, insbesondere wenn mehrere Personen die Orgel spielen.
Ich begleite eine Trompeterin/einen Trompeter oder eine Sängerin/einen Sänger an der Orgel. Welches Verhalten ist empfehlenswert?
Die Freiburger Institute weisen darauf hin, dass ein Abstand von zwei Metern zu den Mitspielenden bei der Begleitung von Solistinnen oder Solisten eingenommen werden sollte. Eine Tröpfchenübertragung durch Luftbewegungen aus dem Blasinstrument und dem Mund der Sängerin/des Sängers seien in diesem Abstand nach Messungen der Institute nicht zu befürchten. Allerdings sei eine mögliche Ansteckung durch Aerosole im Raum nicht auszuschließen. Deshalb werde auch hier zur Risikoreduzierung das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Sinne eines gegenseitigen Fremd- und Eigenschutzes der Spielenden angeraten.