„Wir dürfen uns nicht an den Krieg gewöhnen“ 

Gemeinsame Erklärung von Bischof Genn und Weihbischof Zekorn  

Viele Wochen ist es her, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Einsatz des russischen Militärs gegen die Ukraine befohlen hat. In Europa herrscht seitdem Krieg. Hierzu nehmen der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, und Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster, in einer gemeinsamen Erklärung Stellung:

„Nun dauert der schreckliche Krieg in der Ukraine schon viele Wochen. Täglich sehen wir die erschütternden Bilder von den extrem leidenden Menschen und den großen Zerstörungen. Wir haben uns nicht daran gewöhnt und dürfen uns nicht daran gewöhnen. Am Freitagabend wird auf Einladung von Papst Franziskus weltweit für den Frieden und die Menschen in der Ukraine gebetet werden. Das geschieht auch sonst seit Kriegsbeginn immer wieder an vielen Orten auch im Bistum Münster. Viele engagieren sich sehr für Geflüchtete, und die Politik hat starke Sanktionen gegen die Angreifer verhängt. Leider zeigen sie noch keine Wirkung auf das Kriegsgeschehen. Als Gesellschaft brauchen wir intensivere Diskussionen darüber, zu welchen schärferen und auch für uns einschneidenderen Sanktionen wir bereit sind. Viele Vorschläge liegen auf dem Tisch. Es geht darum, dass wir einen weiteren Beitrag leisten, damit der Krieg und das Leiden der Menschen möglichst bald ein Ende finden.“
 

Pfarreien bringen Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck

In vielen Pfarreien des Bistums Münster finden angesichts des Krieges Solidaritätsaktionen statt.
(Nähere Informationen erhalten Sie, wenn Sie das Bild anklicken)

Informationsschreiben

Schreiben des Generalvikars vom 23. März 2022

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Herren Pfarrer,
liebe Mitbrüder,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Dem Gefühl der Ohnmacht wollen viele von Ihnen in den Pfarreien etwas entgegensetzen. Für Ihr großartiges Engagement, durch das Sie den Menschen in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf unterschiedlichste Weise helfen, möchte ich Ihnen von Herzen danken. Unser aller Einsatz soll weitergehen. Damit wichtige Informationen zusammenlaufen und künftig noch einfacher zu finden sind haben wir einerseits im Bischöflichen Generalvikariat eine Koordinierungsgruppe Ukraine und andererseits unter www.bistum-muenster.de/ukraine eine Internetseite eingerichtet. Auf letzterer sind unter anderem Ansprechpersonen und Adressen zu bestimmten Themen zu finden, aber auch Gebete und Gottesdienstangebote gebündelt. 

Eventuelle Anfragen darüber hinaus richten Sie bitte an: ukraine[at]bistum-muenster.de

Sollten Sie vor Ort Immobilien für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen können, wenden Sie sich bitte direkt an die kommunalen Verwaltungen beziehungsweise an die Sozialämter, die vor Ort den besten Überblick haben, ob und wann Wohnraum benötigt wird.

Und noch eine Bitte: Sehen Sie aktuell von Hilfstransporten ab! Nach Informationen unserer Projektpartner dort werden zurzeit keine Sachspenden an der ukrainischen Grenze gebraucht. Sollte sich die Situation ändern und materielle Hilfe sinnvoll und notwendig sein, werden wir dies selbstverständlich kommunizieren.

Noch einmal herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz verbunden mit den besten Wünschen

Dr. Klaus Winterkamp
Generalvikar

 

Publikationen / Arbeitshilfen

Neue Ausgabe von „OST-WEST. Europäische Perspektiven“

Sinnsuche in Zeiten des Krieges 
Gedanken zu den Grundfragen der Existenz

„Was gibt dem Leben von Menschen Sinn?“ – Einer der wohl schwierigsten Fragen, die sich Frauen und Männer überall auf der Welt stellen, widmet sich die Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP)“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Als das Heft geplant wurde, war die Welt noch eine andere. Doch mit Beginn des Krieges in der Ukraine stellt sich die Frage nach Sinn und Sinnlosigkeit, nach Glaube und Zweifel, noch einmal ganz anders: Was gibt Eltern, die ihren gefallenen Sohn beklagen, jetzt noch Halt? Was der Mutter, die ohne Kontakt zu ihrem Mann mit ihren Kindern ins Ausland geflohen ist? Kann auch der marodierende Soldat in seinem Tun Sinn sehen? Die Redaktion hat deshalb das Heft neu konzipiert – und versucht, auch in den schweren Zeiten des Krieges Antworten auf die Sinnfrage zu finden. 

Weitere Informationen

Veranstaltungen

Hilfsaktionen

Vernetzungsplattform für Angebote für Geflüchtete

Auf der Plattform https://germany-help-ukr.de/ werden Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine gebündelt. Die Informationen stehen in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache zur Verfügung. Entwickelt haben die Seite die Flüchtlingsseelsorge und die Innovationsplattform des Bistums Aachen. Von dort kommen auch die meisten Einträge auf der Seite. Wir freuen uns, wenn auch viele Angebote aus dem Gebiet des Bistums Münster ihren Weg auf diese Plattform finden!

ukrainisch-deutsches Wörterbuch für Kinder

Der Coppenrath Verlag in Münster hat ein kleines ukrainisch-deutsches Wörterbuch für Kinder herausgebracht, dass für die Arbeit mit Flüchtlingen nützlich sein könnte. 

Bildwörterbuch ukrainisch/deutsch

Man kann dieses auch auf der Verlags-Website www.coppenrath.de unter "Aktuelles" herunterladen.

 

Spenden-Marathon zugunsten der Ukraine-Hilfe des Malteser Hilfsdienstes e.V.

Ukraine-Spenden-Marathon

Initiator Micha Zeiger:
"...Ich möchte gemeinsam mit Euch allen eine große Spendenaktion starten, weil ich von Herzen Malteser bin und die Malteser-Ukraine Hilfe als Mensch mit Behinderung unterstützen möchte. Bis zum Welttag der Armen 2022 möchte ich mit Euch 10.000 Euro zusammenbekommen und bitte Euch, meine Aktion zu unterstützen, damit die Malteser es in den notwendigsten Bereichen aufteilen können."

Ehrenamtliche gesucht für die Packaktion für ukrainische Familien

 

Packaktion für Ukrainische Familien

Die Caritas International sucht ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die beim Packen von 20.000 Lebensmittelkisten für Familien unterstützen. Die Kisten werden dann in die Ukraine transportiert.

Der Caritasverband für die Diözese Münster koordiniert die Ehrenamtlichen: 

Treffpunkt
Lagerhalle in Münster
Harkortstraße 30 | 48163 Münster

Termin
ab 30. März 2022
jeweils von 9 bis 13 Uhr und/oder von 13 bis 17 Uhr

Kostenlos Deutsch und Ukrainisch lernen

Aktuell bietet "Jicki Sprachduschen" auf der Website und in der Jicki-App kostenlose Sprachkurse Ukrainisch-Deutsch und Deutsch-Ukrainisch an.

Mein Freund Mykola

www.mein-freund-mykola.de

Ich möchte dein Freund sein. 

Auf dieser Seite kannst du viel Nützliches finden und alles in Ukrainisch und Deutsch. So kannst Du auch die Sprache ein bisschen lernen. Erwachsene können hier auch ganz viel ausdrucken und mit Dir zusammenlesen, malen oder basteln.

 

Я дуже хочу бути твоїм другом. 

На цьому сайті ти знайдеш багато корисного і все українською та німецькою мовами. Таким чином, ти зможеш трохи вивчити мову. Дорослі теж можуть роздрукувати тут багато цікавого і разом з тобою читати, малювати або займатися рукоділлям.

Kostenloses Bilderwörterbuch Deutsch-Ukrainisch

Internet-Projekt, um die Kommunikation für die Geflüchteten und freiwillig Helfenden zu vereinfachen. Das Bilderwörterbuch Ukrainisch gibt es auch für andere Sprachen wie zum Beispiel Englisch, Niederländisch oder Französisch. 

Zum Bilderwörterbuch Deutsch-Ukrainisch

Kostenlose SIM-Karten für Geflüchtete aus der Ukraine

Für Geflüchtete aus der Ukraine sind ab sofort auch in den Telekom-Shops kostenlose SIM-Karten erhältlich. Pro Flüchtling wird eine Karte ausgegeben. Zwecks Legitimation ist die Vorlage von gültigen ukrainischen Ausweisdokumenten Voraussetzung.

Weitere Informationen

Apps "MünsterTrainer" und "DeutschlandTrainer" zum spielerischen Sprachlernen

"ProfNet", ein Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, hat die Apps "MünsterTrainer" und "DeutschlandTrainer" entwickelt, mit denen ukrainische Flüchtlinge die deutsche Sprache, Deutschland und Münster auf spielerische Weise kennenlernen können. Beide Apps sind im Apple Store und Google Play Store kostenfrei herunterzuladen.

Flyer "MünsterTrainer" (PDF)
Flyer "DeutschlandTrainer" (PDF)

 

SOS Meldestelle Ukrainische Waisenhäuser und Kindeheime

Der Krieg in der Ukraine bedroht weite Teile der Zivilbevölkerung – darunter um die 100.000 Kinder und Jugendliche, die in ukrainischen Heimen aufwachsen. Viele von ihnen halten sich aktuell noch immer in Kriegsgebieten auf, andere wurden bereits evakuiert, befinden sich gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern selbst organisiert auf der Flucht oder planen ihre Ausreise. Viele erhalten bei der Organisation der Flucht Unterstützung von engagierten Menschen in Deutschland. Die „SOS Meldestelle Ukrainische Waisenhäuser und Kinderheime“ unterstützt dabei die Kinder- und Jugendgruppen aus ukrainischen Heimen gemeinsam mit ihren Betreuungspersonen in eine sichere Unterkunft zu vermitteln. Wichtig ist, dass die jungen Menschen als Gruppe mit ihren Begleitpersonen zusammenbleiben können und eine bedarfsgerechte Betreuung und Begleitung in Deutschland erhalten. 

Medienpaket zur SOS Meldestelle Ukrainische Waisenhäuser und Kinderheime (Download Zip-Datei)

Geflüchtete Menschen aufnehmen

Für alle, die geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufnehmen möchten, haben wir sieben Tipps vom Deutschen Caritasverband.
 

  1. Überlegt Euch gut, ob Ihr diese Verantwortung annehmen wollt. Niemand kann gerade sagen, wie lange die Menschen eure Hilfe brauchen werden. Und eine Unterkunft nur für zwei oder drei Tage anzubieten ist aktuell leider wenig hilfreich.
     
  2. Klärt die räumliche Situation. Gibt es Rückzugsmöglichkeiten für beide Seiten? Eine freistehende Einliegerwohnung zum Beispiel ist optimal. Wenn es gar keine Rückzugsmöglichkeiten gibt, raten wir eindeutig davon ab, Flüchtlinge aufzunehmen.
     
  3. Stellt Euch darauf ein, dass die Situation emotional und psychisch anstrengend wird. Es geht schließlich um Menschen, die vor einem schrecklichen Krieg geflohen sind und mit großer Wahrscheinlichkeit große Sorgen um ihre Angehörigen in der Ukraine haben. Wie gehe ich zum Beispiel damit um, falls jemand nachts weinend aufwacht? Denn auch Traumatisierungen können vorkommen.
     
  4. Fragt Euch, ob Ihr selbst genügend Rückhalt habt, falls es Konflikte gibt. Ein Netzwerk von Freund:innen und Familienangehörigen, die im Zweifel unterstützen können ist extrem hilfreich.
     
  5. Hinterfragt Eure eigenen Beweggründe. Habe ich realistische Erwartungen an die Aufnahme? Habe ich andere Hoffnungen? Bin ich zum Beispiel eigentlich selbst auf der Suche nach Freundschaft oder nach familiärem Anschluss? Denn diese Erwartungen können leicht enttäuscht werden.
     
  6. Sucht Euch in jedem Fall früh professionelle Unterstützung und Ratschläge. Zum Beispiel, in dem Ihr Kontakt zu einer Migrationsberatungsstelle oder einer anderen spezialisierten Beratungsstelle aufnehmt. Diese haben auch große Erfahrungen mit rechtlichen Fragen.
     
  7. Nehmt unbedingt Kontakt zu Eurer Kommune auf. Denn nur wenn diese über euer Engagement Bescheid weiß, kann sie Euch auch unterstützen und ihrer koordinierenden Rolle gerecht werden.

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