„Bildungseinrichtung soll ein Leuchtturm sein“

Katholische Akademie Stapelfeld erhält Plakette „Ökofaire Einrichtung“

„Man muss es einfach machen“, bringt es Willi Rolfes bei der Verleihung der Urkunde und Plakette „Ökofaire Einrichtung“ an seine Bildungsstätte auf den Punkt. „Wir haben den zweiten fleischlosen Tag ohne viel Aufhe-bens auf die Speisekarte gesetzt und alle sind zufrieden. Ebenso haben wir die Stromversorgung mit unserem Blockheizkraftwerk und regenerativ erzeugtem Strom aus dem Netz komplett auf atomstromfrei und regenerativ umgestellt, ohne dass der Strom viel teurer geworden ist.“ 

Willi Rolfes ist Geschäftsführender Direktor an der Katholischen Akademie Stapelfeld im Bischöflich Münsterschen Offizialat Vechta, dem niedersächsischen Teil des Bistums Münster. Mehr als ein Jahr lang hat die Akade-mie an der Einführung des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ nach Level II intensiv gearbeitet. Jetzt darf sie drei Jahre das Zertifikat führen. 2023 kann sie sich rezertifizieren lassen. 

 „Die Akademie hat nicht nur gute Vorsätze entwickelt, sie hat auch schon Vieles ausgeführt“, lobt Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung im Bistum Münster. In der Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus habe sich die katholische Kirche als Weltkirche eindeutig positioniert, benennt er die wichtigste Grundlage für Ökofairness in der katholischen Kirche. Die Deutsche Bischofskonferenz habe dazu Leitlinien für die Diözesen entwickelt. Das Bistum Münster setze diese mit der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ in konkretes Handeln um, betont er. 

„Als Kirche haben wir am Markt eine Bedeutung. Dann sollten wir auch unsere Kriterien mit einfließen lassen“, sagt Dr. Franziska Zumbrägel. Sie ist Dozentin für Natur, Ökologie und Schöpfung an der Akademie, leitet das angegliederte Umweltzentrum und hat als Umweltmanagementbeauftragte die Bildungsstätte mit dem Umweltteam zur erfolgreichen Zertifizierung geführt. 

„Die Akademie soll in der Region ein Leuchtturm sein“, sieht Dr. Martin Feltes, Pädagogischer Direktor der Aka-demie, auch die Vorbildfunktion der Bildungsstätte. So forciert die Akademie mit ihrem Auftrag der Bildungsar-beit ökofaires Handeln innerhalb der Kirche. Parallel zur Einführung des Umweltmanagementsystems im eige-nen Haus hat sie andere Einrichtungen und Gemeinden für eine ökofaire Ausrichtung fit gemacht. „Wir sind dabei Lernende und Lehrende gleichermaßen“, erklärt Geschäftsführer Rolfes. Und das mit Erfolg: Bis zu 34 katholische Einrichtungen, Schulen und Gemeinden aus dem niedersächsischen Teil des Bistums haben jeweils an den thematischen Studientagen teilgenommen. 16 Schulen und Gemeinden unter ihnen haben das Gelernte direkt umgesetzt und bereits die erste Stufe  des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ erreicht. Einige sind, ebenso wie das Bischöflich Münstersche Offizialat, jetzt auf dem Weg zum umfassenderen Level II. 

Die Umwelterklärung der Akademie Stapelfeld gibt es hier im Internet.  

Text: Karola Wiedemann        

Bildzeile: Große Freude über die Plakette „Ökofaire Einrichtung Katholische Akademie Stapelfeld Level II“,
(v.l.) Dr. Franziska Zumbrägel, Thomas Kamp-Deister und Dr. Martin Feltes.      Bild: Karola Wiedemann