Dr. Jochen Reidegeld unterstützt mit Elektroauto die Bewahrung der Schöpfung

Zukunftsfähig mobil

Dr. Jochen Reidegeld, stellvertretender Generalvikar im Bistum Münster, fährt privat ein Elektroauto.

Dr. Jochen Reidegeld, stellvertretender Generalvikar im Bistum Münster, fährt privat ein Elektroauto.

© Karola Wiedemann

Die Deutsche Bischofskonferenz hat bei ihrer Herbstversammlung Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen (Erz-)Diözesen verabschiedet. Was die deutschen Bischöfe ihren Bistümern darin ans Herz legen, setzt die Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster" bereits um. Katholische Priester, kirchliche Mitarbeiter und Aktivitäten aus dem Bistum Münster, die die Initiative unterstützen, zeigen, wie Taten gemäß den Handlungsempfehlungen aussehen können:

„Wenn ich schon Auto fahre, dann mit zukunftsweisender Technik", erklärt Dr. Jochen Reidegeld, stellvertretender Generalvikar im Bistum Münster. Er leitet beim Bischöflichen Generalvikariat die Hauptabteilung Zentrale Aufgaben. Schon vor vier Jahren hat der katholische Priester sich entschieden, seinen Privatwagen nicht mehr mit fossiler Energie und einem Verbrennungsmotor zu fahren, sondern ein gebrauchtes Elektroauto zu nutzen. Seinen flüsterleisen Opel Ampera betankt er an der Stromsäule. Die jährlichen 25.000 bis 30.000 Autokilometer fährt er per Elektroantrieb. „Auch, wenn die Technik noch nicht perfekt ist, mir ist wichtig, sie zu unterstützen. Nur dann hat sie auch eine Chance auf Weiterentwicklung", ist er überzeugt. Und tatsächlich hat sich die Reichweite von Elektroautos in den vergangenen vier Jahren schon deutlich erhöht. Dabei ist es für ihn trotzdem eine Selbstverständlichkeit, kurze Strecken zu radeln: „Im Stadtgebiet fahre ich alles mit dem Fahrrad. Da bin ich ganz Münsteraner."

Doch damit nicht genug: „Generell achte ich beim Einkaufen auf Ware mit ökologischen und fairen Eigenschaften. Die großen Siegel sind für mich ein hilfreicher Kompass bei der Auswahl", sagt er. Sowohl privat als auch beruflich geht er gerne mit gutem Beispiel voran, denn die Bewahrung der Schöpfung liegt ihm am Herzen.

So hat auch sein Bistum einige Elektroautos am Münsteraner Domplatz stehen, seit dem Sommer auch das erste Wasserstoffauto. „Sie sind derzeit in der Pilotphase, um Erfahrungen sammeln", erklärt Dr. Jochen Reidegeld. „Allein der gute Wille reicht nicht für den Umstieg. Die Fahrzeuge müssen auch ihre Aufgabe erfüllen und alltagstauglich sein." Soweit sich die Technik bewährt, soll die Fahrzeugflotte des Bistums sukzessive auf alternative Antriebstechniken mit Strom und Wasserstoff umsteigen.

„Die verabschiedeten Handlungsempfehlungen helfen, dass die Bewahrung der Schöpfung als zentrales Thema in den Köpfen ankommt", freut sich der stellvertretende Generalvikar über die Rückendeckung aus der Deutschen Bischofskonferenz. „Denn mit dem Bewusstsein ändert sich auch das Verhalten." Als wegweisendes Beispiel, wie die Kirche selber den Umstieg und damit noch mehr Bewusstsein schaffen kann, sieht er die Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster". „Das ist ein ganz praktischer Weg, wie die Institution Kirche mit einem an umwelt- und sozialverträglichen Eigenschaften orien

tierten Einkaufsverhalten zu mehr weltweiter Gerechtigkeit und zu mehr Gerechtigkeit gegenüber künftigen Generationen beitragen kann", will er auch bei der kirchlichen Einkaufsstruktur Flagge zeigen. „Ebenso wie der Faire Handel vor Jahrzehnten im ganz Kleinen angefangen und letztlich das heutige Bewusstsein dafür geschaffen hat, leistet auch die Initiative einen zentralen Beitrag für ein Bewusstsein zur Bewahrung der Schöpfung", ist er dankbar.

Text: Karola Wiedemann