Mit den Ideen längst noch nicht am Ende

Rheiner Pfarrei St. Antonius führt Level 2 bei Umweltmanagementsystem ein

Ein riesiger Meilenstein ist geschafft. „Das ist die größte Leistung, die ich bisher in einem Audit anerkennen durfte“, zeigte sich Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster, hochzufrieden. Er hat vor kurzem beim Audit in der Pfarrei St. Antonius in Rheine zwei Tage lang alle Teilgemeinden besucht und die Übereinstimmung der Umwelterklärung mit den erfassten Zahlen und der Realität überprüft. Die Pfarrei hat das Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ auf Level 2 eingeführt. Und obwohl sie schon zwei Jahre intensiv gearbeitet haben, um alle relevanten Daten und Fakten an den sieben Pfarreistandorten und auf den Friedhöfen zu erfassen und auszuwerten, und auch wenn sie dabei Veränderungen in Richtung ökofair umgesetzt haben, am Ende ist die Pfarrei keineswegs. Stattdessen war beim Audittermin zur Reflektion Aufbruchstimmung spürbar. 

In der Runde mit Verantwortlichen aus den unterschiedlichen Bereichen wird deutlich: Überall ist eine Menge erreicht worden, aber alle wollen noch mehr anpacken. Sie sprudeln vor Ideen, holen sich direkt noch einen kurzen Rat aus der Runde, wie man den Verbrauch der Papierhandtücher verringern oder Leitungswasser zum Trinken attraktiv anbieten kann. Sie machen die Erfahrung, dass ihr Tun und ihr Engagement Kreise zieht und andere motiviert. In den vergangenen drei Jahren haben sich weit über 100 Menschen in St. Antonius für die ökofaire Ausrichtung engagiert. „Wenn wir so weiter machen, könnten sich bald 500 bis 600 Menschen beteiligen“, ist sich Ursula Große Coosmann, Umweltmanagementbeauftragte der Pfarrei, sicher. Alle berichten, wie sehr das Engagement für die ökofaire Ausrichtung die unterschiedlichen Bereiche zusammenführt und Identität stiftet und über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg Verbindungen schafft. 

Wie bekommt eine Pfarrei so etwas hin? „Wir arbeiten basisorientiert. Die Teilgemeinden bilden Teams ähnlich eines Pfarreirates, die über ein kleines Budget frei verfügen und Ansprechpartner sind, wenn in der Teilgemeinde etwas gemacht werden soll“, erklärt Meinolf Winzeler, Pfarrer der Pfarrei St. Antonius. Er sieht sich eher in der Rolle des Ermöglichers und Unterstützers und nicht als derjenige, der zentral bestimmt. „Netzwerken und Projektarbeit mit zeitlich begrenzten und überschaubaren Aufgaben kennzeichnen unsere Arbeit“, sagt er. 

Mehr zum Umweltmanagement in der Pfarrei St. Antonius gibt es im Internet unter www.sankt-antonius-rheine.de/leben-glauben/schoepfung-bewahren-umweltmanagement

Bildunterschrift: Wolfgang Hardeweg, Thomas Kamp-Deister, Heinrich und Christa Winkelhaus, Anja Egbers, Ursula Große Coosmann, Susanne Stockel, Klaus Hopster, Frank Jäger, Meinolf Winzeler, Karin Reckers und Denis Bramschulte (von links) freuen sich beim Audit über das neue Spülmobil, das die Gemeinde für ihre Feste und auch zum Verleihen angeschafft hat.

Foto: Karola Wiedemann