Inhaltliche Ausrichtung der Seelsorge als wichtiger Schwerpunkt

, Kreisdekanat Steinfurt

Wie die Zukunft der katholischen Kirche im Bistum Münster gut gestaltet werden kann und soll, darum ging es am 3. März im Dekanat Ibbenbüren. Bei zwei Veranstaltungen – nachmittags mit den Hauptamtlichen der Pastoralkonferenz, abends mit zwölf ehrenamtlichen Gremienvertreterinnen und -vertretern sowie fünf Hauptamtlichen – wurden die Vorschläge der Bistumsleitung für pastorale Räume im Dekanat diskutiert.

Sie bilden das Regionalteam für die Region Borken-Steinfurt (von links): Christoph Hegge, Stephanie Heckenkamp-Grohs und Ulrich Hörsting.

© Bistum Münster / Matthias Kaiser

Die Veranstaltungen sind Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und werden in allen Dekanaten stattfinden. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern gestaltet werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben.

Für das Dekanat Ibbenbüren ist angedacht, es zu einem pastoralen Raum zu machen. Dieser würde die Kirchengemeinden St. Reinhildis Hörstel, Seliger Niels Stensen Lengerich – die flächenmäßig größte Pfarrei im Bistum – und St. Mauritius Ibbenbüren umfassen.

Vorgestellt wurden die Überlegungen bei beiden Veranstaltungen vom Regionalteam für die Region Steinfurt-Borken. Dieses bilden Pastoralreferentin Stephanie Heckenkamp-Grohs, Weihbischof Dr. Christoph Hegge und Ulrich Hörsting, der in der Bistumsverwaltung die Hauptabteilung Verwaltung leitet. Bei der Präsentation stellte der Weihbischof heraus, dass in der Größe des angedachten pastoralen Raums eine besondere Herausforderung liege. Die Zahl der zurzeit 48.700 Katholiken werde bis 2040 um voraussichtlich 20 bis 30 Prozent sinken. Die Orientierung an der Dekanatsstruktur entspreche schon vorhandenen Strukturen beispielsweise bei den Caritasverbänden, den Verbänden und Zentralrendanturen.

Hegge betonte die langfristige Ausrichtung der Planung auf 2040 hin. Die Entwicklung bis dorthin könne individuell unterschiedlich gestaltet werden. Wichtig sei: „Wir wollen keine Fusion verordnen.“ Diese seien im künftigen Entwicklungsprozess auch nicht notwendig. Für die pastoralen Räume sei entscheidend: „Künftige Generationen müssen damit leben können.“

Basierend auf bisherigen Rückmeldungen zum Strukturprozess führte Heckenkamp-Grohs aus, die zentralen Felder des Strukturprozesses seien Leitungsformen, Freiwilligenmanagement, das Verhältnis Fläche zu Kategorie sowie die Rollen- und Aufgabenklärung. Auf Bistumsebene arbeiteten Prozess- und Themengruppen aus Haupt- und Ehrenamtlichen verschiedener Ebenen an der strategischen Ausrichtung in diesen Feldern.

Das Leitungsteam betonte den partizipativen Charakter des Prozesses. Rückmeldungen seien ausdrücklich erwünscht und würden in den Themengruppen bearbeitet.

Die Ausführungen des Regionalteams wurden bei beiden Veranstaltungen konstruktiv und mit grundsätzlicher Zustimmung zum angedachten pastoralen Raum aufgenommen. In der Nachmittagsveranstaltung regten die Seelsorgerinnen und Seelsorger unter anderem an, Ansprechpartner in den Gemeinden zu platzieren, beispielsweise ständige Diakone. So könne die Kirche ein Gesicht vor Ort behalten. Angemahnt wurde, die künftige Seelsorge auch inhaltlich zu gestalten, statt den Blick zu sehr auf Strukturen zu richten. Gleichzeitig kam der Hinweis, dass auch die ehrenamtliche Strukturen in Vereinen und Verbänden in der Auflösung sind.

Auch bei der Abendveranstaltung formulierten die Anwesenden Anfragen und Bedenken durchweg konstruktiv. Diskussionspunkte waren auch hier wie schon am Nachmittag die Vergleichbarkeit der pastoralen Räume im Bistum und die Frage, wie das weniger werdende Personal auf die Räume verteilt wird sowie die inhaltliche Ausrichtung der Seelsorge. Dass die kommenden Veränderungen und Gestaltungsideen der Gemeinden vor Ort die Perspektive des Pastoralen Raums einbeziehen, verstand sich für die Mitglieder aus Pfarreiräten und Kirchenvorständen von selbst. Aus ihren Reihen kamen dementsprechend auch Angebote, sich in den Strukturprozess für die inhaltliche Ausrichtung einzubringen.