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Lohmann: Kirche soll beim Waldschutz vorangehen

, Bistum Münster

Die Rettung der Wälder in Deutschland „ist ein riesiger Auftrag, dem wir uns zu stellen haben“. Das sagte Weihbischof Rolf Lohmann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen, auf einer Podiumsveranstaltung im Rahmen des Katholikentags am 27. Mai in Stuttgart. Das Podium stand unter dem Titel „Wald und Klima – wie retten wir unsere Wälder?“

Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland seien mit zusammen ca. 150.000 Hektar große Eigentümer von Waldflächen in Deutschland, führte Lohmann aus. Allerdings sei dieser Grundbesitz auf sehr viele kleine Rechtsträger wie Kirchengemeinden oder Stiftungen aufgeteilt. Das mache ein gemeinsames Vorgehen mitunter kompliziert. Dennoch, so machte der Umweltbischof deutlich: „Wenn wir Anwalt der Schöpfung sein wollen, müssen wir damit vorangehen, den Wald zu schützen und ihn nicht nur als Wirtschaftsraum begreifen.“ Ökologie und Ökonomie müssten stärker miteinander versöhnt werden als im Moment.

„Als Christen sind wir besonders gefordert, die gesamte Schöpfung in den Blick zu nehmen“ sagte Lohmann. „Da ist bei uns große Luft nach oben.“ Und gerade die Rettung der Wälder lohne sich, denn: „Eigentlich rettet der Wald uns.“ In Bezug auf die Klimakrise warnte er: Wenn jetzt kein Druck aufgebaut werde, sondern zu langfristig gedacht werde, „dann wird das eine Katastrophe“. Der Schutz des Klimas koste Geld und werde auch persönliche Opfer verlangen: „In manchen Dingen kann unser Lebensstil nicht so bleiben.“ 

Lohmann forderte einen „Dialog aller Handelnden“ zu diesem Thema: „Wir haben den Auftrag, die ‚Mehrheit der Vernunft‘ zu stärken.“ Mit diesem Appell rannte er bei den anderen Diskussionsteilnehmern offene Türen ein.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der ebenfalls auf dem Podium saß, bemerkte, er als säkularer Sohn einer muslimischen Familie wünsche sich in dieser Frage einen Wettbewerb der Religionen: „Und der geht so: Wer macht am meisten für die Schöpfung?“