Weihbischof Leo Wagener aus Luxemburg eröffnet die Wallfahrt in Kevelaer

, Kreisdekanat Kleve

Mit drei symbolischen Hammerschlägen gegen das Pilgerportal der Marienbasilika ist im niederrheinischen Kevelaer die Wallfahrtssaison eröffnet worden. Eine Premiere für den neuen Wallfahrtsrektor Stefan Dördelmann, der zur Öffnung der Pforte Weihbischof Leo Wagener aus Luxemburg begrüßte. „Öffnet die Tore unserem Erlöser Jesus Christus“ rief Wagener in mehreren Sprachen. Traditionell gehörten viele Kolpingsfamilien aus dem ganzen Bistum, die am 1. Mai zur Kolping-Wallfahrt einladen, mit ihren Fahnenabordnungen zu den ersten Pilgerinnen und Pilgern.

Mit drei Hammerschlägen gegen das Pilgerportal der Marienbasilika hat Weihbischof Leo Wagener die Wallfahrtszeit in Kevelaer eröffnet.

© Bistum Münster / Gerry Seybert

„Der Himmel strahlt und Sie alle sind gekommen, um diesen wunderbaren Tag der Wallfahrtseröffnung mit uns zu begehen“, begrüßte Dördelmann die Gläubigen in der Basilika, bevor Weihbischof Wagener den Gottesdienst eröffnete. „Kevelaer und Luxemburg gehören von der Geschichte zusammen, aber auch im Gottvertrauen und in der Liebe zur Gottesmutter“, erinnerte er an die enge Verbindung der Wallfahrtsorte. In seiner Predigt betonte Wagener, dass Gott der „Gott des Erbarmens und Vater allen Trostes“ sei. Wer von Gott getröstet wurde, könne diesen Trost auch anderen Menschen spenden. „Trost ist nicht wegzaubern des Leids, er bricht das Leid auf zur Hoffnung“, erklärte der Weihbischof. Manchmal müsse er sich erst mühsam den Weg durch das Leid bahnen, „Trost lebt auch von Geduld“. Auch Maria habe den Trost Gottes erfahren, „sie behält ihn nicht bei sich, sondern gibt ihn weiter“, sagte Wagener mit dem Blick auf Maria als „Trösterin der Betrübten“, als die die Gottesmutter in Kevelaer verehrt wir.

Die Wallfahrtseröffnung war der erste Höhepunkt in einem festlichen Pilgerjahr, in dem das 375-jährige Jubiläum der Weihe der Kerzenkapelle gefeiert wird. Sie ist die älteste Pilgerkirche Kevelaers, unzählige Wappen- und Danksagungsschilder zeugen neben den jährlich neu aufgestellten Pilgerkerzen von der langen Tradition der Maienwallfahrt. Täglich brennen mehr als 100 Kerzen beim Marienlob, der abendlichen Vesper, die gehalten wird von den Brudermeistern der Kevelaerer Bruderschaft „Consolatrix Afflictorum“ – das sind 24 Männer der Stadt, die mithelfen, dass Kevelaer auch über die Wallfahrtszeit hinaus ein Ort des Gebetes bleibt.

Dr. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt, blickt optimistisch auf die neue Wallfahrtssaison: „Wir haben stabile Anmeldezahlen, viele Pilgergruppen haben sich angekündigt, es gibt viele schöne Gottesdienste und Veranstaltungen.“ Er freue sich auf viele Begegnungen mit den Menschen, die im Laufe des Jahres nach Kevelaer kommen, sei es zu den großen Festen wie der Wallfahrt der Tamilen, zu den feierlichen Gottesdiensten oder um lediglich eine Kerze am Kapellenplatz anzuzünden. Für besondere Höhepunkte sorgen in diesem Jahr zudem zahlreiche Orgelkonzerte, da nach der Restaurierung des Instruments 2024 zum Orgelfestjahr ausgerufen worden ist.

Dördelmann freut sich auf sein erstes Jahr als Wallfahrtsrektor: „Pilgern ist aktuell, weil man sich dann Zeit nimmt, herauszukommen aus dem Alltag, um Gemeinschaft zu empfinden mit denen, die auf dem Weg sind.“ Daher gefällt ihm auch das Motto der diesjährigen Saison, „Geh mit uns‘“, das sich auf die Emmaus-Jünger bezieht: „Viele Menschen fühlen sich alleine, nicht nur die, die auf der Flucht sind und eine neue Heimat suchen, sondern auch manche, von denen wir es nicht erwarten. Da Geleit zu schenken, ganz persönlich, aber auch im Gebet, finde ich passend.“

Informationen zur Wallfahrt in Kevelaer mit allen Gottesdienstzeiten, den Terminen des Orgelfestjahres und einer Übersicht der besonderen Wallfahrtstage gibt es auf der Internetseite der Wallfahrt.

Christian Breuer