Kapuziner in Münster

Hingehen, wo sie gebraucht werden: Für die Kapuziner in Münster steht dieser Auftrag ihres Ordensgründers Franz von Assisi an oberster Stelle. „Wir möchten nicht in einer anderen Welt – aber anders in dieser Welt leben“, sagt Bruder Laurentius Wenk, Leiter der Kapuzinergemeinschaft im mehr als 400 Jahre alten Präsenz in Münster.

Das heutige Kloster in Münster war 150 Jahre lang das Ausbildungshaus der Deutschen Kapuzinerprovinz. Alle jungen Brüder kamen nach dem Noviziat nach Münster in das sogenannte Juniorat, besuchen hier die ordenseigene Hochschule, die Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH), studieren Theologie an der Universität Münster oder bilden sich am Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität IUNCTUS weiter.

Von 1992 bis 2022 war das gesamte zweite Stockwerk des Klosters für die Pflege altgewordener und kranker Brüder eingerichtet. 

Viele Jahre haben im Kapuzinerkloster zwischen 25 und 35 Kapuziner gelebt. Im Sommer 2023 wurde die Gemeinschaft von 30 Brüder auf 10 reduziert. Seit dem Brüderkapitel im Sommer 2022 hat das Kloster einen Veränderungsprozess durchlaufen. Weil sich die Gemeinschaft verkleinert hat, haben die Brüder 30 ehemalige Brüderzimmer an Studierende vermietet. Das Erdgeschoss mit der Küche, dem Kloster-Speisesaal, die Klostersäle, die Gastzimmer und der Garten werden im kommenden Jahr wirtschaftlich abgetrennt werden. „Als Brüdergemeinschaft können wir uns dann auf die seelsorglichen Aufgaben konzentrieren“, erklärt Bruder Laurentius. 

Das Stundengebet und die Gottesdienste an Werktagen werden im Seitenschiff der Kirche gefeiert. Dort haben auch die Anliegen anderer Menschen einen Platz, die sich an das Kloster gewandt haben. Im Monat Dezember werden es mehr sein als sonst: Die Kapuziner übernehmen die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de des Bistums Münster und nehmen die dort eingehenden Fürbitten in ihre Gebete auf.

Für die Kapuziner findet das Gebet aber nicht nur im Stillen oder in der Begegnung mit den Menschen statt, sondern auch in der Natur. Der Heilige Franziskus habe auch die Pflanzen und Tiere als Schwestern und Brüder bezeichnet und die Schöpfung immer wieder aufs Neue gepriesen, erklärt Bruder Laurentius. Er und seine Mitbrüder setzen sich genau dafür ein: Als Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung haben sie ihren Klostergarten zu einem Ort der Ruhe, der Besinnung und Erholung gestaltet. Dafür ist er auch für die Öffentlichkeit tagsüber geöffnet. 

Wer den Kapuzinern in Münster im Dezember seine ganz persönlichen Bitten anvertrauen möchte, kann das im Internet im Digitalen Fürbittbuch des Bistums Münster tun.

Mehr über die Gemeinschaft der Kapuziner in Münster erfahren Sie auf Kapuziner in Münster