Mit Vielfalt umgehen: Heterogenitätssensibler Religionsunterricht

„Kirche und Schule“ Dezember 2019

„Religionsunterricht – ein Auslaufmodell?“ titelte im September mit Blick auf den Mitgliederschwund der Kirchen ein Beitrag des ZDF. Die zurückgehende Zahl getaufter Schülerinnen und Schüler macht es inzwischen selbst in Bayern immer schwerer, die notwendigen Schülerzahlen und Lehrkräfte zusammenzubringen, um klassischen konfessionellen Religionsunterricht erteilen zu können.

Bereits vor mehr als zehn Jahren beschäftigte sich eine Rostocker Langzeitstudie mit der religiösen Entwicklung von Kindern in säkularen Kontexten. Grundlegende Erkenntnisse dieser Studie erläutert Dr. Anna-Katharina Szagun im ersten Beitrag der Rubrik SCHWERPUNKT.
Mit Blick auf den Religionsunterricht legt Dr. Stefanie Pfister diesen Ansatz aus.

In Nordrhein-Westfalen versucht man den geschilderten Problemen seit 2018 mit dem Modell des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichtes Rechnung zu tragen. Der dritte Beitrag zeigt, wie sich Lehrer/innen darauf vorbereiten. Deutlich wird: Wenn Konfessionalität bei Schülerinnen und Schülern nicht mehr vorausgesetzt werden kann, wird die religiöse Identität der Lehrkräfte noch wichtiger als bisher.

Die Rubrik BEISPIEL dokumentiert Erfahrungen und interessante Modelle aus verschiedenen Schulformen, die zeigen, wie mit zunehmender kultureller und religiöser Vielfalt produktiv umgegangen werden kann.

Ähnlich beklemmend wie unsere Eingangsfrage klingt der Titel „Was wird aus Religion?“. Professor Englert liefert „Beobachtungen, Analysen und Fallgeschichten zu einer irritierenden Transformation“; eine ausführliche Besprechung des lesenswerten Buches finden Sie unter der Rubrik SERVICE.
Weihnachten ist kein Auslaufmodell. Selbst im säkularen Berlin, in dem nur noch jeder vierte Bewohner einer christlichen Kirche angehört, wird es stimmungsvoll gefeiert. Das Erzbistum Berlin unterstützt seine Gläubigen dabei, an den Inhalt der Weihnachtsbotschaft zu erinnern. Das Motto der Aktion lautet „Gott kommt. Mitten ins Leben.“