Eine gesellschaftliche Herausforderung bei der jeder helfen kann und muss. Welche Empfehlungen es für die Kirchengemeinden im Bistum Münster gibt, welche wichtigen Schritte im Einzelnen schon unternommen werden und wie kirchliche Angebote den Menschen helfen, durch die Energiekrise zu kommen, haben wir auf dieser Themenseite zusammengefasst.
Energie einsparen, so gut es geht
Wir müssen Energie sparen. Das steht fest und es gibt gute Gründe dafür. An erster Stelle erfordert die drohende Rohstoffknappheit ein gemeinschaftliches Handeln der Gesellschaft, um die durchgängige Energie-Versorgung zu gewährleisten. Das zweite sind monetäre Beweggründe: die Energiepreisanpassung der Strom- und Gasanbieter erhöht den Druck zur Reduzierung des Energieverbrauchs auf jede und jeden Einzelnen sowie auf Einrichtungen und Unternehmen. An dritter, aber nicht weniger wichtigen, Stelle steht der Nachhaltigkeitsgedanke und der Schutz unserer Umwelt. All diese Gründe motivieren und zwingen uns zugleich zum Handeln.
„Die Herausforderungen, vor die uns die Energiekrise stellt, sind enorm. Ich denke besonders an die leidgeplagten Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten auf der Welt. Doch die Krise bringt auch Menschen hierzulande in existenzielle Nöte. Wir alle sind aufgefordert, Energie zu sparen, wo es eben geht. Nur als solidarische Gemeinschaft kommen wir durch den Winter. Helfen wir uns gegenseitig! Als Umweltbischof sehe ich bei aller Dramatik zumindest eine Chance für die Umwelt – weil die Krise uns vor Augen führt, wo uns die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hinführt und dass wir auf die Nutzung und den Ausbau regenerativer Energien nicht verzichten können.“
Rolf Lohmann
Umweltbischof
Umgang mit Energie in unseren Pfarreien
Wie Kirchen gut durch diesen Winter kommen
Privatleute fragen sich, wie sie in ihren Wohnungen Energie sparen und sie trotzdem gut nutzen können – Kirchengemeinden fragen sich dasselbe im Hinblick auf Kirchen. Um die Verantwortlichen vor Ort bei dieser komplexen Überlegung zu unterstützen, haben die Bauabteilungen von 23 deutschen (Erz-) Bistümern in Abstimmung mit den jeweiligen Umwelt-, Orgel- und Kunstabteilungen Handlungsempfehlungen erarbeitet. Diese hat das Bistum Münster an alle Kirchengemeinden verschickt.
Der St.-Paulus-Dom in Münster wird bis auf Weiteres von außen nicht mehr beleuchtet. Darauf verständigten sich der Krisenstab der Stadt Münster und das Domkapitel.
Neben dem finanziellen Gedanken spielt auch der vernünftige Umgang mit den Ressourcen eine entschiedene Rolle bei den getroffenen Maßnahmen in Billerbeck. Künftig wird dort der Dom nur noch auf 13 statt bekannten 17 Grad aufgeheizt.
Seit dem 21. September wird auf dem Dach des katholischen Pfarrzentrums in Ladbergen Strom produziert. Der Freundeskreises St. Christophorus hat die PV-Anlage finanziert und in Eigenleistung auf den Flachdachflächen montiert.
Christian Kurz, Projektleiter des Stromspar-Checks des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld, berät mit seinem achtköpfigen ehrenamtlichen Team im Kreis Coesfeld Haushalte, die ohnehin schon jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Wir haben ihn bei einem Besuch begleitet.
Angebote wie Schuldnerberatung und Tafel sind nötig wie nie
Wenn Barbara Kurlemann und Kathrin Dörenkämper vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Ibbenbüren einen ganz wichtigen Rat haben, dann diesen: „Frühzeitig darüber sprechen.“
In Zeiten in denen nicht nur Gas, Strom und Lebensmittel rasant teurer werden, ist die Armutsprävention ein immer wichtigeres Thema, wissen die SkF-Geschäftsführerin und ihre Kollegin aus der Schuldnerberatung.
Mit seinen unterschiedlichen Angeboten will der SkF Betroffenen helfen – am besten frühzeitig.