Aufgrund der Erwähnung in der 1300 Jahre alten Schenkungsurkunde kann das Dorf in diesem Jahr sein Jubiläum feiern. „Wenn man von Münster hierher an den Niederrhein kommt, dann muss man sich immer bewusst machen, dass das Christentum hier älter ist als in unserer Bischofsstadt, das ist ein besonderer Stolz, den wir in unserem Bistum haben“, sagte Bischof Genn zur Begrüßung. Anschließend segnete er den Bildstock, verbunden mit der Bitte an Gott, „dass wir Willibrord nicht nur vor diesem Bild anrufen, sondern ihn auch nachahmen und so verlässliche Boten Deiner Wahrheit und Liebe werden.“
In seiner Predigt ging er später darauf ein, wie sich Glaube und Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte seit der Ortsgründung geändert haben. Gesellschaft und Kirche hätten einst zusammengehört, das gehöre zur Prägung der niederrheinischen Landschaft. „Soll das Christsein auch in unserer Zeit, bei allen Schwierigkeiten, Fragen und Zweifeln, prägend bleiben?“, fragte der Bischof. Inzwischen gebe es viele Religionen und unterschiedliche Lebensanschauungen, vieles sei erklärbar geworden, das früher mit den Namen Gottes verbunden wurde. „Ist es uns heute für unsere Zeit wichtig, dass der christliche Glaube seine Prägekraft für unsere Familie, unsere Gesellschaft und für uns selbst bewahrt?“, fragte der Bischof die Gemeinde.
Er erinnerte an Jesus, der das menschliche Leben geteilt und die Macht des Todes gebrochen hat. „Er sagt: ,Ich bin Euer guter Hirte, ich gebe mein Leben für Euch. Ich kenne Euch, wenn Ihr zu mir gehören wollt‘“, zitierte der Bischof die Heilige Schrift. Davon Zeugnis zu geben, das heiße heute Christsein. „Auf zwei Beinen, durch das Lebenszeugnis andere Menschen, haben Sie vom Glauben erfahren“, wandte er sich an die Gemeinde. Wenn der Glaube so weiterhin von den Menschen weitergegeben werde, werde das Christsein auch in 1300 Jahren noch möglich sein, nahm er Bezug auf das Jubiläum. „Es lohnt sich auch heute, Christin und Christ zu sein“, schloss er die Predigt.
Christian Breuer