27mal vorläufige kirchliche Unterrichterlaubnis verliehen

, Bistum Münster

Menschen wahrnehmen und sich ihnen über den Unterrichtsstoff hinaus zuwenden: Damit sind am 27. September in Münster 27 künftige Religionslehrerinnen und -lehrer beauftragt worden. Bei einem Gottesdienst in der Überwasserkirche erhielten sie die vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis (VKU). Diese berechtigt sie, während ihre bald beginnenden Referendariats im Bistum Münster Religionsunterricht zu erteilen.

Die Vergabe der VKU ist nötig, weil für den katholischen Religionsunterricht das Land Nordrhein-Westfalen und das jeweilige Bistum gemeinsam verantwortlich sind. Religionslehrkräfte handeln im Namen beider Institutionen. Daher brauchen sie zusätzlich zum Studium der Katholischen Theologie die VKU. Nach dem Referendariat werden sie dann die Beauftragung für das Berufsleben als Religionslehrerkraft erhalten, die Missio canonica.

Den Gottesdienst zur Verleihung der VKU leitete Bruder Konrad Schneermann. Nach der Begrüßung durch Jutta Feldmann vom Mentorat, das die bisherigen Studierenden bislang begleitet hat, und der thematischen Einführung durch Andrea Reiling von der Abteilung Religionspädagogik des Bistums ging Bruder Konrad in seiner Predigt auf den Auftrag der Nachwuchslehrkräfte ein. Dabei bezog er sich auf das Leitwort des Gottesdienstes, „Durchscheinen“.

„Auf uns alle als Christen trifft zu, dass durch uns etwas von Gottes Liebe und seinem Ja zu uns durchscheinen soll“, sagte er. Wenn sie dieses Durchscheinen nicht erfahren, könnten Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht Wissen erwerben, ohne tatsächlich zu begreifen. „Religionsunterricht ist mehr als Wissensvermittlung, mehr als Kulturreligiosität, sondern eröffnet einen Erfahrungsraum der Nähe Gottes“, betonte Bruder Konrad. Dort könnten junge Menschen erfahren, dass sie gehalten und getragen sind und in der Liebe Gottes stehen. Dazu müssten Religionslehrkräfte wahrnehmen, was die Schülerinnen und Schüler bewegt, und darauf reagieren. Gleichzeitig dürften und sollten sie als Gesichter der Kirche dieser gegenüber kritisch sein und Veränderungen anstreben, die sich aus dem Evangelium speisen.

Die VKU-Urkunden verlieh Dr. Christian Schulte von der Leitung der Hauptabteilung Schule und Erziehung des Bistums. Er dankte den angehenden Religionslehrerinnen und Religionslehrern – die zuvor gemeinsam ihre Bereitschaft dazu erklärt hatten – dass sie junge Menschen nicht nur fachlich, sondern auch menschlich ausbilden wollten. Die VKU sei dafür gleichermaßen Vertrauenserklärung und pädagogische Ermutigung.

Nachdem sie ihre Urkunden einzeln erhalten hatten, spendete Bruder Konrad Schneermann der Gruppe den Segen. An den Gottesdienst, den Matthias Schmidt mit Band musikalisch gestaltete, schloss sich eine kleine Feierstunde im nahe gelegenen Café Milagro an.

Anke Lucht

Bildunterschrift: Die angehenden Religionslehrkräfte erhielten von Dr. Christian Schulte die Urkunden über die vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis.                     Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht