40 Tüten Kekse für den guten Zweck

, Kreisdekanat Coesfeld

Solidarität kann man nicht früh genug erlernen. Und so beteiligen sich die Kindergärten der Pfarreien Anna Katharina und St. Lamberti in Coesfeld an der Solibrotaktion des bischöflichen Hilfswerk Misereor. Neben unterschiedlichen Aktionen verkaufen die Kleinen beispielsweise Zutaten für drei Brotteigrezepte in Gläsern. Auch die drei Bäckereien Brauns Backstube, Mey und Ebbing in Coesfeld beteiligen sich an der Aktion und spenden 30 Cent eines speziellen Brotes an das Hilfswerk.

Für die angehenden Schulkinder des Kindergartens Herz Jesu Goxel stand nun ein Besuch der Bäckerei Ebbing auf dem Plan. Bei ihrer Ankunft hatte Bäckermeister Willi Ebbing in seiner Backstube für die Fünf- und Sechsjährigen bereits zehn Kilogramm Plätzchenteig vorbereitet. „Das Brot gemeinsam zu backen, wäre in der Zeit zu schwierig gewesen“, erklärt der 66-Jährige die Alternative. Also machten sich die Kleinen eifrig ans Werk. Mit unterschiedlichen Austechern bearbeiteten sie den Mürbeteig. Und so wanderten Herzen, Männchen, aber auch Sterne und Engel sowie Osterhasen auf die Backbleche. Der absolute Renner bei den Mädchen waren natürlich die Einhornfiguren. Stolz präsentierten sich die Kinder gegenseitig ihre Ergebnisse, und der eine oder andere Teigkrümel verschwand bei der vielen Arbeit natürlich nebenbei auch mal eben im Mund.
Dann ging es ans Verzieren. Während einige Kinder die rohen Kekse mit Ei bestrichen, verteilten andere bunte Perlen und Hagelzucker auf den Plätzchen. Zum Ende standen zwölf Bleche Rohlinge bereit, in den Ofen geschoben zu werden. Doch auf das Ergebnis und eine Kostprobe der fertigen Kekse mussten die Kindergartenkinder noch warten. „Wir backen die Plätzchen erst morgen in der Früh, wenn wir unsere Backöfen wieder anheizen“, erklärte Ebbing den fleißigen Bäckerinnen und Bäckern.

Dann wartete noch eine weitere Herausforderung auf die Kinder. „Damit die Kinder so etwas ähnliches wie ein Brot backen können, haben wir noch Hefeteig vorbereitet, den wir zu Zöpfen verarbeiten“, verriet Ebbing, der selbst vierfacher Großvater ist und den Betrieb inzwischen in die Hände der nächsten Generation gegeben hat. Gern half er gemeinsam mit den Erzieherinnen den Kindern dabei, den Teig zu drei Strängen zu rollen und anschließend zu flechten. Eine echte Herausforderung für alle Beteiligten – außer natürlich für den Profi. Und damit jeder Zopf seinen Besitzer nach dem Backen wiederfindet, beschriftete Erzieherin Christiane Martin das Papier mit den Namen der Kinder bevor die Hefezöpfe die Nacht im Kühlhaus verbringen mussten und wie die Plätzchen erst am nächsten Morgen in den Ofen wanderten.

„Wir haben uns spontan überlegt, dass wir die Kekse auch im Rahmen der Solidaritäts-Aktion in unserem Kindergarten gegen eine Spende verkaufen werden. Denn so viele können wir gar nicht essen“, verkündete Martin. Inzwischen haben die Erzieherinnen gemeinsam mit den künftigen Schulkindern knapp 40 Tüten Kekse verpackt und Verkaufsschilder sowie ein großes Plakat gestaltet. Gegen eine Spende, die auch an Misereor fließen wird, werden die süßen Verführungen nun die Besitzer wechseln.

Das Geld aus der Solibrot-Aktion fließt in unterschiedliche Projekte. So wird beispielsweise in Kenia das „Rescue Dada-Zentrum“ unterstützt. Es bietet Mädchen, die auf der Straße leben müssen, ein zeitweiliges Zuhause. Sie finden im Zentrum ein Dach über dem Kopf, ein eigenes Bett, Spielsachen, Gesundheitsfürsorge, Lernmöglichkeiten und eine liebevolle Betreuung.
Im Hochland von Madagaskar , wo es in abgelegenen Dörfern keine Kindergärten oder Schulen gibt, unterstützen Misereor und die einheimische Organisation Vozama die Dorfgemeinschaften, um Elementar- und Grundschulen einzurichten.

In der indischen Hauptstadt Delhi leben tausende Kinder auf der Straße. „Butterflies“, seit vielen Jahren Partner von Misereor, unterstützt die Kinder, unterrichtet auf der Straße, kümmert sich um die Gesundheitsversorgung, bietet Schlafplätze und eine bessere Ernährung an.

Weitere Informationen gibt es unter www.misereor.de.

Michaela Kiepe
 

Die Kinder stehen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und dem Bäcker Willi Ebbing um Kisten mit einer Körnermischung herum.

Mit Begeisterung haben die künftigen Schulkinder in der Backstube von Willi Ebbing (Mitte) für den guten Zweck zehn Kilo Mürbeteig zu Plätzchen verarbeitet – eine von vielen Aktionen im Rahmen der Solibrot-Aktion in den Kindergärten der Pfarreien Anna Katharina und St. Lamberti.

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