50 Jahre Bistum Kohima: Weihbischof Zekorn zu Gast in Indien

, Bistum Münster

Einen Einblick in die indische Kultur bekommt in diesen Tagen Weihbischof Dr. Stefan Zekorn. Der Bischöfliche Beauftragte für die Weltkirche im Bistum Münster hält sich derzeit aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Bistums Kohima in Indien auf. Mit dem Bistum und dem dortigen Bischof Dr. James Thoppil gibt es seit rund 15 Jahren freundschaftliche Kontakte, mehrfach hat Bischof Thoppil bereits Münster besucht. Zekorn folgte nun seiner Einladung nach Indien und vertritt bei den Jubiläums-Feierlichkeiten die Kirche in Europa, insbesondere Deutschland, einschließlich der katholischen Hilfswerke missio, Kindermissionswerk, Misereor und „Kirche in Not“, die sich – wie das Bistum Münster – in Projekten im Bistum Kohima engagieren. 

Weihbischof Stefan Zekorn hielt bei der Jubiläumsveranstaltung eine Rede.

© privat

Zekorn möchte den Menschen im äußersten Nordosten Indiens damit vor allem zeigen: „Wir vergessen euch nicht.“ Auch wenn die Fläche des Bistums Kohima etwa der des Bistums Münster entspricht, bringt die gebirgige Landschaft mit überwiegend kleinen Straßen viele Herausforderungen mit sich. „Entfernungen zu überwinden, kostet viel Zeit“, berichtet der Weihbischof. Die Menschen lebten an der „Peripherie“ der Welt, wie Papst Franziskus es ausdrückt. Große Armut zeige sich neben der materiellen auch in einer Bildungsarmut. Oft gebe es in den vielen kleinen und abgelegenen Dörfern keine Schulen. „Das Bistum Kohima bemüht sich deshalb insbesondere um eine gute Bildung für Kinder und Jugendliche“, weiß Zekorn. 

Rund 62.000 Katholiken in 57 Pfarreien leben inzwischen im Bistum Kohima. Eine drastische Veränderung zur Gründungszeit vor 50 Jahren, damals gab es 10.000 Katholiken in sieben Pfarreien. Dass die katholische Kirche vor Ort einen besonderen Fokus auf den Bildungsbereich legt, zeigt sich an den mehr als 100 katholischen Schulen verschiedener Schulformen sowie einer eigenen Universität. Zusätzlich gibt mehrere katholische Krankenhäuser, Waisenhäuser, Apotheken und Jugendhäuser. „Das große pastorale und caritative Engagement in vielen Bereich ist für ein Bistum dieser Größe sehr beeindruckend“, findet Weihbischof Zekorn. 

Auch eine Prozession, zu der sich auf diesem Bild gerade alle Beteiligten aufstellen, war Teil der Jubiläumsveranstaltungen.

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„Wir leben zusammen in einer Welt“, betonte er in seiner Rede bei den Jubiläumsfeierlichkeiten, an denen auch der Präsident und der Premierminister des Bundesstaates Nagaland teilnahmen. In diesen politisch schwierigen Zeiten seien partnerschaftliche Verbindungen umso wichtiger. „Alles hängt mit allem zusammen – im politischen Bereich, aber auch im Hinblick auf den Klimawandel“, betonte Zekorn. Darüber hinaus ermögliche der freundschaftliche Kontakt einen kulturellen Austausch, der auf verschiedenen Ebenen bereichernd sei. „Die Hilfe von Ihnen hier und von uns in Europa für möglichst viele Menschen ist Ausdruck unserer Nächstenliebe gegenüber allen Menschen, mit denen wir zusammenleben“, erklärte der Weihbischof. Zudem vereine die Weltkirche die Menschen untereinander, eine Gemeinschaft, die sich über tausende Kilometer erstrecke. „Diese Gemeinschaft lebendig zu halten und den Glauben zu vertiefen, ist unser gemeinsames Anliegen“, sagte Zekorn in seiner Rede. 

In den kommenden Tagen besucht Weihbischof Zekorn mehrere Projekte, die die katholischen Hilfswerke in Deutschland und das Bistum Münster unterstützen. 

Ann-Christin Ladermann