„Ask the bishop“: Bischof Genn "brennt für Jesus"

, Bistum Münster

„Ich brenne für Jesus und die Menschen.“ Bischof Dr. Felix Genn hatte kurz überlegt, ob er wirklich mit diesem Satz auf die Frage der Jugendlichen nach seinem inneren Feuer antworten soll. „Es klingt vielleicht recht fromm“, befürchtete Münsters Bischof. Doch seine Antwort komme aus tiefstem Herzen: „Das Feuer für Jesus hält mein Leben wach, auch bei Niederlagen. Dafür brenne ich und damit möchte ich andere Menschen anstecken. Dafür bin ich Priester geworden.“ Es war ein ehrlicher Einstieg in den letzten „Ask the bishop“-Abend vor der Sommerpause, der am 4. Juni in der Jugendkirche in Münster stattfand. Genn stellte sich per Livestream den Fragen der Jugendlichen zum Thema „Wofür brenne ich?“. Im Instagram-Chat konnten die Jugendlichen ihre Fragen und Gedanken mitteilen, auf die der Bischof im Gespräch mit Moderator Max Wenner einging.

Mit Feuer assoziiere er mehrere Gefühle, erklärte Bischof Genn. Er denke dabei zum einen an ein schreckliches Feuer in seiner Kindheit, bei dem die Scheune der Nachbarfamilie abgebrannt sei. „Feuer hat eine zerstörerische Kraft“, verdeutlichte er anhand dieses Beispiels. Gleichzeitig erinnere er sich an viele schöne Abende als Jugendlicher am Lagerfeuer, bei denen die Gemeinschaft im Mittelpunkt gestanden habe. Und auch als Bischof habe er beispielsweise bei Altarweihen mit dem Feuer zu tun. „Wenn der Altar symbolisch anfängt zu brennen, dann wird etwas von der positiven Kraft des Feuers freigesetzt“, sagte er.

Ähnlich verhalte es sich mit der Leidenschaft, antwortete der Bischof auf die Frage, was diese Eigenschaft ausmache. „Leidenschaft kann einen Menschen antreiben, das sehen wir im Sport oder in der Musik, sie kann aber auch zerstören, wenn jemand leidenschaftlich versucht, mit Gewalt seine Interessen durchzusetzen.“ In manchen Fällen könne sich aus einer Leidenschaft sogar eine Berufung entwickeln, sagte Genn und verdeutlichte dies anhand seiner eigenen Lebensgeschichte. „Ohne Leidenschaft könnte ich meinen Beruf nicht ausüben. Ich brenne immer für Jesus und die Menschen, da gibt es auch keinen Ruhestand.“

Um eine Berufung zu erkennen, ermutigte der Bischof die Jugendlichen, mit einem vertrauten Menschen über das zu sprechen, was einen innerlich bewegt und umtreibt. „Berufung kann etwas sein, das erst einmal nur in einem glüht, bevor es brennt“, beschrieb er aus Erfahrung. „Die Leidenschaft muss geprüft werden und ohne das Gespräch kann ich nicht zu einer Erkenntnis kommen“, gab er den jungen Menschen mit auf den Weg. 

Im Laufe des Gesprächs- und Gebetsabends, durch den Johanna Tewes und Valentina Flórez führten, waren die Jugendlichen aufgefordert, über eine Online-Umfrage mitzuteilen, wofür sie brennen. Auch die vier Musikerinnen und Musiker drückten in dem Lied „Feuer und Flamme“ aus, welches Feuer in ihnen brennt. 

Der nächste „Ask the bishop“-Abend mit Bischof Felix Genn findet am Freitag, 3. September, um 19.30 Uhr in der Jugendkirche in Münster statt. 

Ann-Christin Ladermann

Bischof Dr. Felix Genn beantwortete die Frage nach seinem inneren Feuer mit: „Ich brenne für Jesus.“

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