„Bewahrung der Schöpfung muss zentrale Rolle spielen“

, Stadtdekanat Münster

Wenn Maria Kleingräber nach ihren Aufgaben gefragt wird, weiß die 65-Jährige gar nicht, wo sie anfangen soll. „Wie sollte es auch, angesichts der massiven Bedrohungen unserer Schöpfung, anders sein?“, sagt sie. Seit 25 Jahren treiben sie die Themen Umweltschutz und Bewahrung der Schöpfung um. Am 4. Dezember feierte sie ihr Dienstjubiläum in Münster, an der auch weitere Jubilare des Bistums teilnahmen.

Maria Kleingräber

Umweltbeauftragte Maria Kleingräber feiert in diesen Tagen ihr 25-jähriges Dienstjubiläum.

© Bistum Münster

Maria Kleingräber ist ausgebildete Lehrerin für Sozialwissenschaften und Biologie, war aber nie im Schuldienst tätig. 18 Jahre arbeitete sie als Referentin für die Katholische Landfrauenbewegung (KLFB), bevor sie 2012 die Leitung der Fachstelle Umweltschutz im Bistum übernahm. Die Themen, die in den vergangenen Jahren auf ihrem Schreibtisch landeten, sind komplex: „Da geht es um den menschengemachten Klimawandel mit Fragen, wie CO2- Emissionen verringert werden können, wie sich kirchliche Liegenschaften energetisch effizienter aufstellen können oder wie der Verbrauch von Ressourcen gesenkt werden kann“, erklärt sie. Auch der Verlust der biologischen Vielfalt hat sie beschäftigt. Dabei gehe es beispielsweise um die ökologische Nutzung von Kirchenland, die ökologische Gestaltung von kirchlichen Friedhöfen oder den Umgang mit Lebensmitteln und Landwirtschaft. 

Es ist gerade diese Vielfalt an Themen, die Maria Kleingräber an ihrer Arbeit schätzt. „Besonders, seit Papst Franziskus die Enzyklika ‚Laudato Si‘ veröffentlicht hat und darin erstmals ökologische Fragen in den Mittelpunkt stellt“, fügt sie hinzu. Als einschneidende Veränderung bezeichnet Maria Kleingräber die digitalen Entwicklungen. „Damit verbunden ist die Frage, ob sie helfen können, die multiplen ökologischen Krisen zu lösen oder ob sie sie eher verschärfen.“ Eine Antwort darauf hat die Umweltbeauftragte nicht.

Nur noch wenige Wochen bleiben der 65-Jährigen, ehe sie Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet wird. Fehlen werden ihr neben der morgendlichen Frühstücksrunde die verschiedenen Angebote des Bistums für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ob gemeinsame Gottesdienste, Besinnungstage, Beratungs- und Weiterbildungsangebote – hier wird der einzelne Mitarbeiter gesehen und die Dienstgemeinschaft als Ganzes gefördert“, lobt Maria Kleingräber.

Einen Wunsch hat sie aber noch, den sie ihrem Arbeitgeber mit auf den Weg gibt: „Ich wünsche mir, dass die katholische Kirche im Bistum Münster erkennt, dass ihr ausgerufener Kulturwandel nur zukunftsfähig gelingen kann, wenn die Bewahrung der Schöpfung eine noch zentralere Rolle spielt.“

Ann-Christin Ladermann