Bischof Genn besucht NABU-Naturschutzstation Münsterland

, Stadtdekanat Münster

Die Förderung der Biodiversität als Anliegen des Naturschutzbund (NABU) und die Bewahrung der Schöpfung als Anliegen der katholischen Kirche haben eine große Schnittmenge. Bereits im Jahr 2020 wurde von Münsters Bischof, Dr. Felix Genn, ein Agrardialog einberufen, bei dem Dr. Britta Linnemann als Vorstandsvorsitzende der NABU-Naturschutzstation Münsterland mehrfach Naturschutzthemen in den Diskussionen vertreten konnte. Am 8. Februar besuchte Bischof Genn die Naturschutzstation im Haus Heidhorn in Münster. Bei dem Treffen, an dem auch Dr. Christian Göcking vom Vorstand der NABU-Station teilnahm, wurde schnell klar, dass der oberste Repräsentant des Bistums viele Anliegen aus Sicht des Naturschutzes unterstützt. 

Der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn (rechts) bei seinem Besuch auf Haus Heidhorn mit Dr. Britta Linnemann und Dr. Christian Göcking von der NABU-Naturschutzstation Münsterland.

© NABU Münster

Linnemann gab einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche der Biologischen Station und zeigte anhand von Forschungsergebnissen den Rückgang der Biodiversität sowohl allgemein als auch im Münsterland auf. Die zu erwartenden Auswirkungen auf die menschliche Lebensgrundlage, zum Beispiel durch bedrohliche Verluste von bestäubenden Insekten in der Produktion von Lebensmitteln, würden deutlich machen, dass es dringend Zeit ist zu handeln, wie wissenschaftliche Untersuchungen und Publikationen beispielsweise des Weltbiodiversitätsrates belegen. 
Den Rückgang der Artenvielfalt sowie den Klimawandel sieht Bischof Genn ebenfalls als große Herausforderung.

Rückblickend ist ihm aus eigener Beobachtung, er wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auf, deutlich, dass der Verlust an Arten besonders auf Agrarflächen offensichtlich wird. Das Bistum hat zu diesem Thema das Projekt „Gemeinsam für die Vielfalt – Biodiversität auf Kirchenland“ ins Leben gerufen. Dabei geht es auch um die Verantwortung der Kirche als Flächenverpächterin und Waldbesitzerin. Die deutsche Bischofskonferenz gibt eindeutige Handlungsempfehlungen an die Verwaltungen von kirchlichen Flächen und ruft beispielsweise dazu auf, Flächen vermehrt nach ökologischen Kriterien zu verpachten. 

Im weiteren Gespräch wurde vereinbart, sich zu diesen Themen im Dialog weiter fachlich intensiv auszutauschen, auch um die nächsten Schritte des Bistums sowohl sozial verträglich als auch ökologisch wirksam und nachhaltig zu gestalten. Wirklich wirksame und gut durchdachte evidenzbasierte Maßnahmen können am besten helfen, die dem bedrohlichen Verlust an Biodiversität entgegen zu wirken, waren sich die Beteiligten einig.

Zum Abschluss gab es einen kurzen Rundgang über das jederzeit zugängliche barrierefreie Naturerlebnisgelände rund um Haus Heidhorn. 

Text: NABU Münster