Bischof Genn beteiligt sich an Aktion #lichtfenster

, Bistum Münster

Bei Münsters Bischof Dr. Felix Genn wird heute eine ganz besondere Kerze im Fenster brennen: Genn beteiligt sich an der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier initiierten Aktion #lichtfenster, bei der auch die Deutsche Bischofskonferenz insgesamt mitmacht. Dabei soll eine Kerze gut sichtbar im Fenster brennen zum Gedenken an die Toten der Corona-Pandemie sowie in Solidarität mit ihren Angehörigen und allen Erkrankten.

Bischof Genn sagt dazu: „Gern und aus voller Überzeugung beteilige ich mich an der vom Bundespräsidenten gestarteten Aktion #lichtfenster und stelle ein Licht in meinem Fenster auf. Damit möchte ich ein Zeichen setzen: das Licht als Zeichen der Hoffnung und Solidarität, das wir einander schenken, weil wir den Schmerz um die Toten und die vielen Leiden, die Corona verursacht, gemeinsam tragen und gemeinsam auch das Licht am Ende des Tunnels erreichen werden.

Aber auch das Fenster kann ein Zeichen sein: Es erinnert uns daran, über unser Umfeld hinaus auf andere Menschen zu blicken, die vielleicht noch schwerer an der Situation tragen. Es macht sichtbar, dass wir alle zwar auf Abstand sind, aber einander deshalb nicht aus dem Blick verlieren müssen.

Für uns Christen ist Jesus Christus das Licht der Welt, die einzige Hoffnung auf wahres Leben. Zu ihm bete ich und beten mit mir hoffentlich viele Christen aus dem Bistum Münster für die an COVID 19 Verstorbenen, für die Kranken und Trauernden.“

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn beteiligt sich ebenfalls an der Aktion. „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht“ – an diesen Bibelvers muss der Weihbischof in der aktuellen Situation denken. „In allen Leiden, aller Dunkelheit und allen Herausforderungen der Corona-Pandemie kann Jesus wohltuendes Licht sein“, ist er überzeugt. Jesus selbst gehe in allen Schwierigkeiten mit und gebe Orientierung und Kraft. „Und unseren Verstorbenen will er ewiges Leben schenken. Für alle Toten und Kranken, für ihre Angehörigen und für alle, die unter der Corona-Pandemie leiden, bete ich um dieses Licht zu Gott.“

Geäußert hat sich auch Weihbischof Rolf Lohman, Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen. Er erholt sich weiter von seiner eigenen Corona-Infektion. „Jeden Tag sehen wir die neuen Zahlen, wir lesen, wie viele Menschen neu erkrankt sind, wie viele Menschen gestorben sind. Mit der Kerze im Fenster soll deutlich werden, dass es sich nicht nur um eine Statistik handelt, sondern dass hinter jeder Zahl ein Mensch steht, um den getrauert wird“, erklärt er. 

Doch die Kerze im Fenster möchte er auch als Mutmacher, als Zeichen des Trostes und der Hoffnung verstanden wissen. „Gerade in dieser dunklen Zeit strahlt die Flamme Wärme und Geborgenheit aus. Alle Menschen sind eingeladen, sich an dieser Aktion des Bundespräsidenten zu beteiligen. Wer die Kerze anzündet weiß, dass das in diesem Moment auch viele andere Menschen in ganz Deutschland machen. Das Licht verbindet und kann Hoffnung schenken“, sagt Weihbischof Lohmann und ergänzt: „In der Bergpredigt hat Jesus den Menschen gesagt: ,Ihr seid das Licht der Welt‘ – auch daran dürfen wir denken, wenn wir die Kerze entzünden. Für Gott ist jeder Mensch wie ein Licht, das Trost spenden und Hoffnung geben darf. Und ebenso dürfen wir uns darauf verlassen, bei Gott Trost zu finden in der Gewissheit, dass er die, um die wir trauern, schon bei sich aufgenommen hat.“

Der für die Kreisdekanate Borken und Steinfurt zuständige Weihbischof Dr. Christoph Hegge betont: „Das Licht der Kerze soll Zeichen der Hoffnung sein für jene, die in der Corona-Zeit um einen Verstorbenen trauern, und Zeichen der Erinnerung an die Verstorbenen selbst. Dabei geht es um mehr als um ein äußeres Zeichen: Es geht um das Licht und die Wärme in unseren Herzen, darum, einander beizustehen und einander durch die Liebe, die in der Menschwerdung Gottes sichtbar geworden ist, Halt und Hoffnung zu geben.“ Eine Hoffnung, betont Hegge, „die uns trägt“. So könne der Funke der Liebe Gottes auf andere überspringen. 

Anke Lucht

Bildunterschrift: Als Zeichen des Gedenkens und der Solidarität entzündet Bischof Felix Genn heute eine Kerze. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann