Bischof Genn bittet um Unterstützung für Menschen in Osteuropa

Wer in seiner Heimat keine Chance hat, geht. Wenn viele gehen, nehmen sie auch noch die wenigen Chancen ihrer Heimat mit. Dem möchte Renovabis, das Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche, vorbeugen.

Die diesjährige Pfingstaktion des Hilfswerks, für die die Kollekte in allen katholischen Gottesdiensten zum Pfingstsonntag, 4. Juni, bestimmt ist, soll daher dazu beitragen, für möglichst viele Menschen in den osteuropäischen Ländern Zukunftsperspektiven zu schaffen. Sie steht unter dem Leitwort "Bleiben oder Gehen? Menschen im Osten Europas brauchen Perspektiven!"

Die deutschen Bischöfe bitten in einem gemeinsamen Schreiben, das am Wochenende vor Pfingsten am 27. und 28. Mai in den katholischen Gottesdiensten verlesen werden soll, um Unterstützung der Aktion. Für das Bistum Münster hat Bischof Dr. Felix Genn den Aufruf unterzeichnet. Darin heißt es mit Blick auf die durch die Wende erreichten Verbesserungen: "Neben den Fortschritten gibt es in den ehemals kommunistischen Staaten immer noch zahlreiche politische, wirtschaftliche und soziale Probleme. Viele Menschen verlassen daher ihre Heimat, um sich andernorts eine bessere Zukunft aufzubauen."

Gerade in Deutschland profitiere man von den Arbeitskräften aus Mittel- und Osteuropa. "Oft aber übersehen wir die Folgen dieser Migration für die Herkunftsländer", warnen die Bischöfe. Als Beispiele nennen sie zerbrechende Familien, zurückbleibende Kinder und alte Menschen sowie "wirtschaftliche Verwerfungen, wenn in bestimmten Regionen immer mehr gut ausgebildete Arbeitskräfte fehlen. Hier wolle Renovabis mit der Kirche vor Ort Perspektiven eröffnen.

Im vergangenen Jahr hat die Pfingstkollekte im Bistum Münster 265.104,76 Euro erbracht. Gegenüber dem Vorjahr (324.790,71 Euro) entsprach das einem Rückgang von 18,4 Prozent. Im Schnitt hat jeder Katholik im Bistum 14 Cent gespendet, pro Gottesdienstbesucher waren es 1,45 Euro.

Text: Bischöfliche Pressestelle /26.05.17
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