Bischof Richard Baawobr besucht im Weltmissionsmonat Bistum Münster

, Bistum Münster

Er freut sich sehr auf seinen Besuch in Deutschland: Bischof Richard Kuuia Baawobr aus dem im Norden Ghanas gelegenen Partnerbistum Wa ist im Weltmissionsmonat Oktober zu Gast im Bistum Münster. Am 1. Oktober ist er eingetroffen.

 

Bischof Richard Baawobr

© missio

Schließlich steht in diesem Jahr der Dialog zwischen Christen und Muslimen im Mittelpunkt der weltweit größten Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Der 62-Jährige bringt dazu viel Erfahrung aus seiner Heimat und von Auslandsaufenthalten mit. „Der interreligiöse Dialog ist dort erfolgreich, wo die Mehrheitsgruppe tolerant ist, wo es Demokratie, Religionsfreiheit und Achtung der Menschenrechte gibt“, sagt er.

Man dürfe die eigene Religion nicht für überlegen halten. „Wir müssen uns gegenseitig kennen und respektieren, die Grundlagen der anderen Religion kennen und akzeptieren, dass der andere Aspekte unseres Glaubens nicht kennt und wir geduldig sein müssen“, sagt Bischof Richard.

In seinem Bistum seien sich die Menschen unabhängig von religiösen Zugehörigkeiten in wesentlichen Themen etwa der Gesundheit und Sicherheit einig. In den Bistumseinrichtungen seien Menschen aller Religionen willkommen, um Dienstleistungen zu nutzen. Insgesamt sei Ghana allerdings ein polarisiertes Land. Zudem gebe es Bestrebungen, katholische Schulen und Gesundheitseinrichtungen zu infiltrieren, um den Islam zu verbreiten. Dies werde leider von den Regierungsbehörden geduldet.

Nicht nur vor diesem Hintergrund sieht Bischof Richard es als die zentrale Aufgabe der Kirche in seinem Bistum, „die frohe Botschaft von Gottes Liebe zu allen Menschen durch die Predigt und Werke der Nächstenliebe, die grundlegende menschliche Entwicklung fördern“ zu verbreiten. Durch die Feier der Sakramente und die Sakramentalien wolle man Menschen näher zu Gott bringen.

Den Menschen im Bistum Münster, wo Bischof Richard begleitet von der Missio-Diözesanstelle verschiedene Einrichtungen besuchen wird, beschreibt er das Glaubensleben in seinem Bistums so: „Die Deutschen würden unsere Kirche als junge, lebendige, missionarische Kirche erfahren, die es liebt zu feiern.“ Er ist überzeugt, dass die Kirchen in beiden Ländern voneinander lernen können und die deutschen Gläubigen gern das ein oder andere Markenzeichen der ghanaischen Kirche auf ihre übertragen würden. Darüber und über andere Themen möchte Bischof Richard im Oktober mit den Menschen in Münster und Umgebung ins Gespräch kommen. Auf seinem Programm stehen deshalb Besuche in Schulen und Pfarreien ebenso wie die Teilnahme an einem Abendforum in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster.

Anke Lucht