Bistum startet Kurs für Trauer- und Begräbnisdienst durch Freiwillige
Neue Wege in der Seelsorge geht jetzt das Bistum Münster: Künftig sollen auch geeignete Freiwillige Trauergespräche führen sowie der Verabschiedung von Toten, Begräbnissen oder Urnenbestattungen vorstehen können. Für den ersten Kurs, der Laien auf diesen Dienst vorbereitet, können sich Interessierte jetzt bewerben.
Ermöglicht hatte Bischof Dr. Felix Genn dies durch eine Veröffentlichung im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums im vergangenen November. Zuvor waren diese Aufgaben hauptberuflichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen vorbehalten gewesen. "Trauernde sind in einer Extremsituation; deshalb müssen wir ihnen in ihren Wünschen soweit entgegenkommen, wie es uns als Kirche aufgrund unserer Überzeugungen und unseres Glaubens an die Auferstehung möglich ist", hatte der Bischof damals betont. Zudem müssten die Seelsorger alles tun, "damit die Angehörigen erfahren, welches Menschenbild wir haben und dass nach unserem Glauben ein Mensch seinen Wert und seine Würde über den Tod hinaus behält."
Unter dem Titel "Damit sie das Leben in Fülle haben" findet die entsprechende Ausbildung von November 2016 bis Mai 2017 statt. Sie besteht aus vier dreitägigen Modulen im Gertrudenstift in Rheine und drei Tagesveranstaltungen an wechselnden Orten. Ein Eignungsgespräch zu Beginn, ein Zwischen- und ein Abschlussgespräch runden den Kurs ab.
Inhaltlich werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mit ihren eigenen Lebens- und Glaubenserfahrungen ebenso beschäftigen wie mit gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie liturgischen und theologischen Grundlagen. Vermittelt werden Kenntnisse in Trauerseelsorge und Trauerbegleitung sowie in Gesprächsführung, Kommunikation und darüber, wie man Traueransprachen gestaltet. Auf dem Programm stehen natürlich auch praktische Übungen. Ganz konkret können die Teilnehmer parallel zum Kurs schon Beerdigungen und Trauerfeiern in ihren Pfarreien begleiten.
Nach Abschluss des Kurses erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat und die schriftliche Beauftragung für die Übernahme des Trauer- und Begräbnisdienstes durch Bischof Dr. Felix Genn. Sie gilt in der Regel für fünf Jahre und ist gebunden an die Pfarrei / Seelsorgeeinheit / Pfarreiengemeinschaft, für die sie ausgestellt ist.
Von den Freiwilligen werden keine Teilnahmegebühren erhoben. Diese tragen die Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Münster und die jeweiligen Pfarreien.
Wer sich für eine Teilnahme an dem Kurs anmelden will, sollte getauft und gefirmt und mindestens 30 Jahre alt sein. Er oder sie kann sich bei Interesse an den Pfarrer seiner oder ihrer zuständigen Pfarrei wenden.
Weitere Informationen gibt es in der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums, Referat Seelsorge in kritischen Lebenssituationen, bei Gudrun Meiwes unter Telefon 0251 / 495-543 oder der E-Mailadresse meiwes[at]bistum-muenster.de.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 08.06.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Bistum Münster
