Gemeinsam mit den Leitern der Caritasverbände Geldern-Kevelaer, Moers-Xanten und Dinslaken-Wesel sowie Kreisdechant Stefan Sühling lud Lohmann Verbände, Gruppierungen und Gemeinden dazu ein, sich an der Kampagne zu beteiligen. „Diese Initiative kommt zum richtigen Zeitpunkt. Wir müssen als Christen zeigen, wie wertvoll uns die Demokratie ist“, betonte er. Es sei wichtig, dass sich die Kirche und die ihr angeschlossenen Verbände in aktuelle Diskussionen einbringen und diese fördern. „Wir dürfen uns nicht in eine Ecke zurückziehen und schweigen oder nur innerkirchlich diskutieren, sondern müssen bereit sein, auf ganzer Ebene mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und andere Perspektiven kennenzulernen“, sagte der Weihbischof.
Eine Aufforderung, der sich der Weseler Kreisdechant Stefan Sühling anschloss: „Wir haben Demokratie als selbstverständlich übernommen und zu wenig dafür getan, sie zu wahren. Daher ist die Kampagne ungemein wichtig, weil sie die Notwendigkeit in den Mittelpunkt rückt, sich für die Vielfalt der Demokratie einzusetzen.“ Gleichzeitig rief er dazu auf, Politikerinnen und Politiker nicht nur zu unterstützen, sondern sie auch dazu zu ermutigen, „den Menschen die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie unbequem ist.“ Sühling: „Sagt uns, wo die Probleme sind, dann können wir auch darüber diskutieren, wie wir sie gemeinsam lösen können.“
Stephan von Salm-Hoogstraeten, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer betonte, dass der Einsatz für die Demokratie unabhängig von Wahlen wichtig ist. „Sie ist die Grundlage unseres Zusammenlebens und unseres Wohlstandes. Das Wesen unserer Demokratie ist, dass man sich vernünftig und sachlich mit Meinungen auseinandersetzt“, sagte er. Die Caritas sei gerade für die Sorge um vulnerable Gruppen verantwortlich und sei daher dazu aufgerufen, energisch aufzutreten und Werte einzufordern. „Die Demokratie ist unser Wertegerüst, das festlegt, wie wir miteinander umgehen. Die Menschen neigen immer mehr zur Spaltung und Polarisierung, aber wir lassen uns nicht spalten, sondern ringen um die beste Lösung“, erklärte von Salm-Hoogstraeten.
Marc Inderfurth, Vorstand des Caritasverbandes Moers-Xanten, erklärte, dass die Caritas auf Vielfalt ausgerichtet sei: „Wir brauchen Menschen, die mitmachen“, rief er zur Teilnahme an der Demokratie-Kampagne auf. Vielfalt sei, erklärte er, mit Arbeit verbunden, „aber das Miteinander ist diesen Einsatz wert.“ Dabei sei es manchmal schwierig zu vermitteln, dass nicht alle Fragen und Probleme, die sich ergeben, einfach zu beantworten sind. Oft sei eine Differenzierung notwendig, dazu brauche es offene Gespräche und Diskussionen.
Michael van Meerbeck, Direktor des Caritasverbandes Dinslaken-Wesel, rief zum Miteinander auf: „Wir müssen herausgehen und Demokratie leben“, sagte er. An vielen Stellen sei der Kontakt zueinander verloren gegangen, so dass die Kommunikation im Alltag schwieriger geworden sei. Während in früheren Jahren etwa viele Politiker auch Mitglieder in Vereinen und Verbänden und so in Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern waren, seien viele inzwischen so durch ihr Amt gebunden, dass sie nur noch in der Politik beheimatet sind. Daher sei es wichtig, wieder miteinander ins Gespräch, auch über kontroverse Themen, zu kommen.
In der Öffentlichkeit wird die Kampagne in den Kreisen Kleve und Wesel insbesondere durch das bunte Logo sichtbar werden. Auf verschiedenfarbigen Herzen steht der Slogan der Kampagne: „Mensch Niederrhein! Lebe Freiheit!“. Dabei ist „Niederrhein“ nur ein Platzhalter und im Logo von allen Mitmachenden individuell veränderbar. So wird es dann etwa im Erzbistum Freiburg heißen: „Mensch Südwesten! Lebe Freiheit!“ oder bei den Caritasverbänden „Mensch Caritas! Lebe Freiheit!“. Und gerade im Blick auf die Zielgruppe junger Menschen darf „Mensch Digga! Lebe Freiheit!“ nicht fehlen.
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Christian Breuer