„Der richtige Mann zur richtigen Zeit“

, Bistum Münster, Kreisdekanat Steinfurt

Er hat Papst Leo XIV. schon kurz nach seinem Auftritt auf der Loggia des Petersplatzes per WhatsApp gratuliert. „Aber ich habe noch keine Antwort bekommen.“ Für Bischof em. Dr. Norbert Strotmann nur verständlich. Zu viel ströme gerade auf das neue Oberhaupt der katholischen Kirche ein. Strotmann war vor seinem Ruhestand, den er zu Hause in Riesenbeck genießt, von 1997 bis 2023 Bischof des Bistums Chosica in Perus Hauptstadt Lima. Dort hat er Robert Francis Prevost vor 15 Jahren als klugen Kopf kennen- und vor allem schätzen gelernt. Der neue Papst war erst Missionar und später ebenfalls Bischof in Peru.

Bischof em. Dr. Norbert Strotmann aus Riesenbeck mit Münsters emeritierten Bischof Dr. Felix Genn bei einem Besuch in Peru.

© Bistum Münster

Bischof Strotmann wird seit Donnerstagabend immer wieder gefragt, wie der neue Papst denke – und was die Welt von ihm erwarten dürfe… Strotmann fasst es in einem Satz zusammen: „Er ist für mich der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Papst Leo XIV. habe den Blick aufs Ganze. Dafür spreche seine Biografie. Er habe sowohl Erfahrungen im Norden als auch im Süden gesammelt. Strotmann hat Prevost als besonnenen Mann, eher rational als emotional erlebt. „Ein Mathematiker eben“, verweist der Riesenbecker auf eines der Studienfächer des neuen Kirchenoberhauptes. Der neue Papst, der in Kirchenrecht promoviert hat, sei ein praktischer Theologe. 

Im Gegensatz zu vielen anderen hatte Bischof Strotmann Prevost ganz oben auf der Kandidatenliste. „Ich traue ihm zu, dass er mit neuen Inspirationen die katholische Kirche in schwieriger Zeit zusammenhält.“ Ob er sich in die Politik einmischen wird, vermag Strotmann hingegen nicht vorauszusagen: „Ich vermute, dass er sich weniger konkret äußern wird als in der Vergangenheit als Kardinal.“ 

Gudrun Niewöhner