„Mein Leben hat sich schon immer im kirchlichen Kontext abgespielt“, blickt Wibbeke auf bisherige Arbeitgeber wie den Diözesan-Caritasverband oder den Sozialdienst Katholischer Frauen zurück. „Irgendwann ist bei mir die Frage aufgekommen, was ich bis zum Eintritt ins Rentendasein machen möchte“, erinnert er sich. Die Entscheidung, eine neue Herausforderung anzunehmen, sei „nicht von heute auf morgen“, sondern in einem inneren Prozess gereift. Das Berufsbild des Pastoralreferenten war Wibbeke nicht fremd, seine Frau arbeitet als solche in Wadersloh, wo das Ehepaar lebt. „In der stationären Altenhilfe steht zwar auch der Mensch im Vordergrund, trotzdem muss die Wirtschaftlichkeit passen“, sagt er. „Jetzt habe ich andere Möglichkeiten intensiv mit Menschen zu arbeiten.“
Wibbeke ist Ansprechpartner für die fünf Kindertageseinrichtungen der Pfarrei, feiert dort regelmäßig Wortgottesdienste und macht religionspädagogische Angebote. „Anfangs ist es mir schwer gefallen, die kindliche Sprache zu lernen und mit „einfachen Worten“ etwas zu erklären“, erinnert er sich. Mittlerweile macht ihm die Arbeit mit den Kindern viel Freude: „Kinder hinterfragen anders, fragen anders nach Gott und sind sehr reflektiert, was schwere Themen wie Sterben und Tod angeht“, ist er immer wieder beeindruckt.
Auch die Jugend hat der Pastoralreferent im Blick. Als Ansprechpartner für das Sauerlandlager, als Katechet in der Firmvorbereitung oder als Begleiter einer Fahrt nach Taizé für Jugendliche ist Wibbeke in der Ausbildung mit Jugendlichen in Kontakt gekommen. „Es ist wichtig, dass sie sehen, wie Glaube gelebt werden kann“, sagt er mit Blick auf die Taizéfahrt.
Zwei neue Herausforderungen warten auf den Pastoralreferenten: Künftig wird er im Beerdigungsdienst eingesetzt sein und Beisetzungen leiten. „Durch meine vorherige Altenheimtätigkeit bin ich mit der Thematik vertraut“, sagt er. So sehr das ein oder andere Schicksal ihn auch packen wird, Wibbeke sieht eine Chance in dem Dienst: „Wir können als Kirche präsent sein, Gesicht zeigen, da sein – und das den Menschen zeigen, auch denen, die nur selten Kontakt zur Kirche haben.“
Zusammen mit der Verbundleitung Anja Junker ist der Pastoralreferent außerdem Präventionsbeauftragter der Pfarrei. „Der Prozess steht noch ganz am Anfang. Das, was in den einzelnen Gruppen bereits präventiv geleistet wird, muss gebündelt werden, damit innerhalb der Gemeinde ein Bewusstsein für diese Thematik entstehen kann“, weiß er.
Begleiten und beraten, das muss Wibbeke auch als Supervisor. In den vergangenen zehn Jahren hat er freiberuflich als solcher gearbeitet, jetzt ist er für Mitarbeitende des Bistums da, um gemeinsam mit ihnen ihre Arbeit zu reflektieren und bewusster zu gestalten. „Als Außenstehender fällt es leichter, Dinge zu benennen und Fragen zu klären“, sagt er. Dabei hat der Pastoralreferent stets die persönliche Entlastung und die Verbesserung der Arbeitsqualität desjenigen im Blick: „Nicht nur auf das große Ganze schauen, sondern die kleinen Baustellen, die korrigierbar sind, angehen, um die nächsten Schritte gehen zu können.“
Markus Wibbeke wird am Sonntag, 30. September, um 14.30 Uhr durch Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom in Münster zum pastoralen Dienst beauftragt. Der Gottesdienst wird live im Facebook-Kanal des Bistums Münster www.facebook.com/bistummuenster sowie auf den Internetseiten www.bistum-muenster.de, www.paulusdom.de, www.katholisch.de, www.kirche-und-leben.de und www.bibeltv.de übertragen.
Ann-Christin Ladermann