Drei-Hasen-Fenster aus dem Dom gerettet

"Ich habe in dieser Woche einen Schwedenstuhl gebaut, das hätte ich mir vorher gar nicht zugetraut", freute sich Diözesanseelsorger Norbert Scheckelbeim Abschlussgottesdienst des 32. Bundesjugendlagers der Malteser Jugend.

Gottesdienstthema war die Berufung, verbunden mit der Tatsache, dass Gott den Menschen etwas zutraut. So, wie er den fast 600 Kindern und Jugendlichen ein tolles Zeltlager auf dem Sportplatz in Atteln südlich von Paderborn zugetraut hatte. "Sicher habt Ihr in dieser Woche auch viele Dinge getan, die Ihr Euch selbst gar nicht zugetraut hatte, zog Scheckel kurzes Resümee.

Zufriedene Kinder, ausgelassene Jugendliche, eine klasse Stimmung, das kennzeichnete nach Ansicht der Gruppenleiter aus den 52 Gliederungen der Malteser das Zeltlager. Von Neumünster bis Traunstein, von Rostock und Erfurt bis Saarlouis und Grefrath waren die einzelnen Gruppen zusammengekommen. Ihnen war es in der Woche um Spiel und Spaß gegangen, aber auch, wie Seelsorger Scheckel betonte "um die Gemeinschaft nicht nur des Spiels, sondern auch des Gebets". Mit in der großen Gruppe der Kinder und Jugendlichen waren auch die Malteser aus dem Bistum Münster. Für die Kinder und Jugendlichen aus Ostbevern/Brock, Emsdetten, Drensteinfurt, Warendorf, Rheine und Ochtrup war es ein tolles Lager in Atteln.

"Dieses Jahr hat es sich mal wieder bestätigt, dass wir eine große Familie sind" freut sich Florian Biermann(20) aus Ochtrup. "Trotz des durchwachsenen Wetters war es ein wirklich tolles Lager mit super Programm, tollen Beteiligten und einer grandiosen Stimmung" fügt seine Mitgruppenleiterin Nadine Gövert (18) hinzu. Die knapp 50 Teilnehmer aus Münster hatten viele positive Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, die erst einmal verinnerlicht werden müssen. "Wir als Diözese Münster haben das Bundeslager der Malteser Jugend sehr genossen. Da wir das Zeltlager im nächsten Jahr ausrichten heißt es nun für uns Ideen finden, planen, organisieren und ein tolles Lager auf die Beine stellen!" freut sich Lutz Hüser (20) aus Emsdetten.

Eine Woche lang hatten die Jugendlichen an jedem Tag mit einem anderen Schwerpunkt eine gemeinsame Geschichte erlebt. Ausgangsstory war eine Bedrohung durch einen feindlichen Agenten, der das berühmte Paderborner Drei-Hasen-Fenster im hohen Dom zerstören wollte. Die Jugendlichen hatten nun zu tun, sich zu guten Agenten ausbilden zu lassen. Ob auf dem Sportplatz oder beim Basteln von Spezialausrüstung, ob beim Gruppenerlebnis oder beim Abschlusstag in Paderborn: Immer ging es darum, sich fit zu machen, um das geheimnisvolle Phantom zu jagen.

In einer fast Dramatischen Abschlussszene mit 600 Jugendlichen vorm Dom in Paderborn gelang es dann, die zuvor mit Erlaubnis des Domkapitels versteckte Bombenattrappe zu "entschärfen". Das bedeutete dann, Aufgabe gelöst, Lager erfolgreich abgeschlossen,wie die Jugendreferentin der Malteser, Ruth Werthmann und Patricia Hohenberger als Lagerchefinnen stolz verkünden konnten. "So wie die Organisatoren des Zeltlagers Euch zugetraut haben, das Drei-Hasen-Fenster zu retten, so traut Gott Euch zuhause zu, in Euren vielen Malteser Diensten zu bestehen", kombinierte Scheckel. "Wir sind berufen als Malteser. Diejenigen, die unsere Hilfe benötigen, das sind oft die Menschen rechts und links von uns", rief auch Malteser Geschäftsführer Karl Prinz zu Löwenstein bei der Abschlussmesse den Jugendlichen zu, in ihrem tollen Engagement fortzufahren.

Pünktlich zum Ende des einwöchigen Zeltlagers wurden die Fahnen der Jugend weitergereicht. In diesem Jahr war es wegen des 60-jährigen Jubiläums des dortigen Diözesanverbandes im Erzbistum Paderborn ausgerichtet worden. Im nächsten Jahr wird die Diözese Münster das dann 33. Bundejugendlager veranstalten. Die Wünsche der Kinder dafür waren neben einem tollen Programm klar: Wir wollen wieder so wunderschöne Duschen haben, skandierten sie. Der Profi-Dusch-Truck, der im Sattelauflieger eines 40-Tonners verbaut war, hatte es den Kindern angetan. Das 32. Bundesjugendlager der Malteser Jugend wird sicher als das mit dem höchsten Duschwasserverbrauch in die Annalen eingehen. Damit war aber sichergestellt, dass alle blitzeblank wieder nach Hause zurückgekommen sind.

Text: Malteser/Christian Schlichter- Annika Nischik
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