
Sie verantworten das neue „Sorgenportal“ des Bistums Münster (von links): Stefanie Uphues vom Referat Internetseelsorge des Bistums Münster, Stephan Billen von der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Kleve und Rita Hülskemper von der Telefonseelsorge Münster.
„Man kann sich das vorstellen wie einen Flur, in den man hineingeht, und in dem sich drei Türen befinden. Neben jeder Tür gibt es kurze Informationen zu dem jeweiligen Angebot, so dass die Nutzer sich entscheiden können, wo es für sie weitergehen soll“, erläutert Stefanie Uphues das Konzept, die als Referentin für Internetseelsorge beim Bistum Münster arbeitet.
Wer sich für die Tür der Internetseelsorge entscheidet, findet dahinter zum Beispiel ein virtuelles Fürbittbuch: Ordensgemeinschaften aus dem Bistum Münster lesen hier mit und nehmen die Anliegen der Internet-Nutzer in ihre Gebete auf. Jeden Mittwoch gibt es hier einen Chat, bei dem eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger live für Gespräche über Gott und die Welt bereitstehen. Und persönliche Beratung findet über ein gesichertes Mail-System statt.
Letzteres gilt auch für die Angebote der Telefonseelsorge: „Neben der klassischen Beratung per Telefon sind wir seit über 15 Jahren auch per Mail und Chat erreichbar. Das ist für viele Menschen eine kleinere Hürde, als zum Telefonhörer zu greifen“, weiß Rita Hülskemper, Leiterin der Telefonseelsorge Münster. „In einer Mail kann ich einen Satz auch wieder löschen, wenn ich feststelle, dass ich etwas so doch nicht schreiben möchte, oder ich unterbreche meinen Text und fange eine Stunde später wieder an. Und die Ratsuchenden können ihre Mail und die Antwort darauf später noch einmal nachlesen.“ Die Beratung per Mail oder im Chat würden zudem dem Wunsch vieler Ratsuchender nach noch mehr Anonymität entsprechen: „Am Telefon höre ich die Stimme der Person, die anruft, und damit verbunden auch die Gefühle in der augenblicklichen Situation. Das möchten manche Menschen lieber vermeiden.“ Der Vorteil der Mailberatung sei ein längerer möglicher Beratungsprozess, der bis zu einem Jahr dauern könne. Die Chatberatung ermögliche einen direkten schriftlichen Beratungskontakt, den viele Ratsuchende sehr zu schätzen wüssten.