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Eine Verwaltung für 17 Pfarreien im ehemaligen Kloster

, Kreisdekanat Kleve

Im ehemaligen Spyckkloster, in dem bis in die 1970er-Jahre Angehörige des Kapuziner-Ordens lebten, herrscht bereits seit einigen Monaten geschäftiges Treiben. Stellenanzeigen werden geschaltet, Arbeitsverträge ausgestellt und immer wieder klingelt irgendwo ein Telefon. Seit Mai ist das „Klösterchen“, wie es im Klever Volksmund oft genannt wird, Sitz der Zentralrendantur für die Dekanate Kleve und Emmerich. Heißt: Dort werden die verwaltungstechnischen Belange der 17 zugehörigen Pfarreien geregelt.

Am 3. September aber blieben die Computer ausgeschaltet, nicht nur, weil es ein Samstag war, sondern auch, weil die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allen Grund zum Feiern hatten. Mit einem Gottesdienst, geleitet von Kreisdechant Johannes Mecking und Dechant Christoph Scholten, und einem internen „Tag der offenen Tür“ für die Beschäftigten ist die neue Zentralrendantur eingeweiht worden. Propst Mecking erinnerte an die wechselvolle Geschichte des Klosters und der angeschlossenen Kirche, die vor 150 Jahren geweiht wurde. So wie in den Jahrzehnten seit dem Bau gelte auch künftig, dass die Menschen, die in der Zentralrendantur arbeiten, Engagement, Inspiration und Gottes Segen brauchen. „Es ist schön, dass sich die Menschen hier mit ihren Fähigkeiten einbringen. Danke dafür“ wandte sich Mecking an die Mitfeiernden. Zum Ende des Gottesdienstes ging Dechant Scholten durch alle Büroräume, um sie mit Weihwasser zu besprengen. 

Zu den Aufgaben der Zentralrendantur gehört die Betreuung von rund 900 Arbeitsverhältnissen, die Arbeitsnehmerinnen und -nehmer mit Einrichtungen der Pfarreien eingegangen sind. „Insbesondere geht es hier um die 36 Kindertagesstätten“, sagt Thomas Kolender, der die Rendantur gemeinsam mit Marc Groenewald leitet. Neben den Kitas geht es aber auch um die Verwaltung kirchlicher Grundstücke und nicht zuletzt der 22 Friedhöfe. „Wir sind ein Dienstleister für die Pfarreien und entlasten die Kirchenvorstände, die mit den Verwaltungsaufgaben sonst schnell überfordert sein könnten“, erklärt Groenewald und nennt als Beispiel die Corona-Pandemie. Immer wieder änderten sich Verordnungen, teils über Nacht, die Zentralrendantur wurde schnell die zentrale Anlaufstelle für jegliche Fragen. „Aber auch sonst sind wir beratend tätig und begleiten die Sitzungen der Kirchenvorstände“, ergänzt Kolender.

Das Gebäude des ehemaligen Klosters befindet sich weiterhin im Besitz des Bistums Münster, die Zentralrendantur nutzt die Räume zur Miete. Die Büros sind modern eingerichtet, an jedem Arbeitsplatz gibt es einen höhenverstellbaren Schreibtisch und die technische Ausstattung erfüllt alle aktuellen Anforderungen. Dazu gibt es aus vielen Fenstern noch einen Blick auf ein wahres niederrheinisches Idyll. Kolender lacht: „Darum werden wir von vielen Leuten beneidet, so eine traumhafte Lage gibt es nur hier.“

Christian Breuer