„#erscheintuns“ in der Überwasserkirche

, Stadtdekanat Münster

Sternsinger, Sternenbilder, Sternenhimmel: Ein Besuch in der Überwasserkirche in Münster gleicht in den kommenden vier Wochen einem Ausflug ins Universum. Als Vorbild dienen den Organisatoren des ökumenischen Cityadvents die drei Sternendeuter aus der Zeit Jesu, die einer besonderen Himmelserscheinung gefolgt waren, die sie als Zeichen für die Geburt eines neuen Königs deuteten. Nachdem im vergangenen Jahr rund 25.000 Menschen die Installation mit 3.333 goldenen Vögeln besucht hatten, laden das katholische Stadtdekanat Münster, das Kirchenfoyer und der evangelische Kirchenkreis unter dem doppeldeutigen Titel „#erscheintuns – Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“ in die Überwasserkirche ein. Mit einem ökumenischen Gottesdienst am Donnerstag, 29. November, um 20 Uhr wird der Cityadvent eröffnet.

Eine Nachbildung der Himmelsscheibe von Nebra ist Teil des Cityadvents in der Überwasserkirche.

© Bistum Münster

„Wir möchten den vielen Menschen in der Stadt einen anderen Adventsimpuls fernab des Trubels mitgeben“, erklärt Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers. Dafür sind sie eingeladen, in die Welt der Sterne einzutauchen. Zum Beispiel im Gewölbe des Chorraums, der zu einem Sternenhimmel wird. Ermöglicht durch die Firma ZEISS aus Jena wird dort das Sternenbild des Orions projiziert. „Möglichst wissenschaftlich korrekt“, betont König. Das bedeutet: „Wie beim Betrachten des echten Sternenhimmels müssen sich die Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen. Das kann auch schon mal einige Minuten dauern.“ Liegestühle, Teppiche und Decken laden zum Verweilen ein.

Beim Thema Astronomie darf ebenfalls die Wissenschaft nicht fehlen. Darum bekommen die Veranstalter fachmännische Unterstützung durch das Planetarium, das Teil des LWL - Museum für Naturkunde in Münster ist. Eine Nachbildung der Himmelsscheibe von Nebra zeigt, wie Menschen die Erde schon immer als Teil eines sie übergreifenden Kosmoses betrachtet haben. „Hier ist das gesamte Sternenwissen der damaligen Zeit zusammengefasst“, beschreibt Dr. Björn Voß vom Planetarium. 20 großformatige Bilder, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble, wollen den Blick weiten.

„Wenn wir das sehen, fragen wir uns, ob irgendwo in dem unendlichen Weltraum Gott zu finden ist“, ergänzt König. 
Eine Lichtkugel mit Spiegelscherben, über der eine Christusfigur schwebt, reflektiert Lichter in den Kirchenraum hinein. „Hier sind die Besucher eingeladen, eine Kerze anzuzünden zum Ausdruck der Wünsche und Sehnsüchte, die wir im Advent und an Weihnachten Gott entgegenbringen“, sagt König. Ergänzt wird der Cityadvent um ein sternenförmiges Labyrinth im Turm, eine Station zur Sternsingeraktion im Januar und eine Infoaktion für Sternenkinder, die vor oder unmittelbar nach der Geburt gestorben sind.

Der Cityadvent ist von Freitag, 30. November, bis Donnerstag, 20. Dezember, täglich von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Die Veranstalter laden besonders zur ökumenischen Eröffnung am Donnerstag, 29. November, um 20 Uhr ein.

Ann-Christin Ladermann