Erweiterung des Gertrudenstiftes in Rheine ist bald fertig
Überall ist es laut, staubig und wuselig. "Sonst herrscht hier ja eher eine idyllische Ruhe", umschreibt Hausleiter Frank Nienhaus die ungewohnte Situation mit einem Lächeln. Und genau die soll hier auch bald wieder einkehren.
Spätestens Anfang Oktober müssen Umbau und Erweiterung des Gertrudenstiftes in Rheine-Bentlage soweit abgeschlossen sein, dass der Lärm verschwunden ist. Dann beginnt im Exerzitien- und Bildungshaus des Bistums Münster das neue Programm. Die Gäste können sich auf so manche Neuerung freuen, die die Tage im Gertrudenstift künftig noch angenehmer machen werden.
Aus den ehemaligen Sozial- und Lagerungsräumen im Untergeschoss wird ein großzügiger Clubraum, in dem sich alle Gruppen insbesondere abends zusammensetzen können: "Wir werden einen Loungebereich mit gemütlichen Sesseln einrichten", erläutert Nienhaus das Konzept. Eine solche Aufenthaltsgelegenheit hatten Gäste immer wieder nachgefragt. Direkt angeschlossen ist für die Sommermonate eine Terrasse im Übergang zur Naturwiese.
Für die Küche wurde ein neuer Gebäudeteil gebaut, der durch seine Optik hervorsticht. Die alte Küche wird zu einem großen Veranstaltungsraum für bis zu 100 Tagesgästen umfunktioniert. "Diese müssen dann nicht mehr durch das ganze Haus in den dritten Stock", beschreibt Nienhaus den wesentlichen Vorteil. Im Gegenzug kann die oberste Etage künftig für Exerzitien genutzt werden: "Hier können die Teilnehmer schlafen, meditieren und essen, ohne den Flur verlassen zu müssen", erklärt der Leiter: "Dann muss nicht mehr, wie bisher, für schweigende Gruppen das komplette Haus reserviert werden."
Die Aufenthaltsdauer der Besucher im Gertrudenstift habe sich in den vergangenen Jahren stetig verkürzt. "Damit liegen wir im Trend", sagt Nienhaus. Andere Einrichtungen machen ähnliche Erfahrungen. Deshalb müsse man sich von der ursprünglichen Idee des Hauses lösen. Münsters inzwischen verstorbener Bischof Reinhard Lettmann hatte das Gertrudenstift von 2003 bis 2005 als reines Schweige- und Exerzitienhaus bauen lassen. Bewusst sei auf alles verzichtet worden, was ablenkt. Um eine Reizüberflutung auszuschließen, wurden nur die Farben Schwarz, Weiß, Weinrot und Eiche Natur eingesetzt: "Die Gäste sollten so ungestört ihre Gottesbeziehung festigen können." Mit 75 Betten sei ein solches Konzept jedoch aus heutiger Sicht überdimensioniert und wirtschaftlich nicht darstellbar.
Seit 2012 hat das Gertrudenstift deshalb sein Angebot konsequent ausgeweitet. "Wir wollen die Menschen aber weiterhin in die Ruhe führen und sie dabei ganzheitlich begleiten", ergänzt Nienhaus. Das Haus stehe kurz betrachtet auf drei Säulen: die spirituelle Weiterbildung für Hauptamtliche, die theologische und spirituelle Weiterbildung für Ehrenamtliche und die Unterstützung der kirchlichen Gremien bei ihrer inhaltlichen Ausrichtung.
Auch wenn im Haus die Handwerker noch einige Zeit das Sagen haben werden, Frank Nienhaus als Diplom-Theologe und Spiritual Pfarrer Martin Limberg haben mit einem Referententeam das Programm für 2018 bereits erarbeitet. Neben den gewohnten Angeboten nehmen sie bei Lesungen, Vorträgen und Exerzitien das Thema des Katholikentages 2018 in Münster auf: "Suche Frieden". Schwerpunktmäßig wird es im Gertrudenstift um den inneren Frieden gehen.
Das Programm ist im Internet unter www.gertrudenstift-rheine.de einzusehen. Wer lieber ein gedrucktes Exemplar möchte, kann sich telefonisch unter 05971/80266403 oder per Mail an gertrudenstift[at]bistum-muenster.de melden.
Bildunterschrift: Noch ist das Gertudenstift in Rheine-Bentlage eine große Baustelle. Doch spätestens Anfang Oktober sollen Tagungsraum, Küche und Loungebereich fertig sein.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 14.08.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Gudrun Niewöhner