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Erzbischof Hollerich predigt in Kevelaer über das Glück

, Kreisdekanat Kleve

Es ist eine Woche her, seit Papst Franziskus verkündet hat, den Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, zum Kardinal zu ernennen. Dazu gratulierte ihm der Kevelaerer Wallfahrtsrektor Gregor Kauling bei Hollerichs Besuch in der Wallfahrtsstadt am 8. September und wünschte ihm Gottes Segen. „Wir sind Ihnen hier fest verbunden“, versprach Kauling bei seiner Begrüßung in der Basilika, in der Hollerich einen festlichen Gottesdienst zum Fest Mariä Geburt feierte.

Darin wies der Erzbischof auf die Bedeutung der Gottesmutter hin, die ihr ganzes Leben lang erfahren habe, dass Gott an ihrer Seite war, so wie Gott bei jedem Menschen sei. „Jede und jeder von uns ist von Gott geliebt und gewollt. Für Gott gibt es keine Zufallskinder“, betonte er. Bei den Menschen würde sich in die Liebe jedoch oft Egoismus mischen, „wie oft schaffen wir das nicht mir der Liebe in den kleinen Dingen“, fragte Hollerich. Das äußere sich in der Sünde – und inzwischen habe sich ein Mangel an einem Sündenbewusstsein entwickelt. „Das ist wie mit einem Zimmer, in dem nicht geputzt wird. Es wird langsam muffig, aber man gewöhnt ich daran. Freude empfindet man aber nicht, wenn man dort wohnt“, erläuterte der Erzbischof.

Gott hingegen wolle, dass die Menschen froh sind, das zeige schon die Frohe Botschaft in Form des Evangeliums. Gott verzeihe die Sünden, so dass jeder Mensch jeden Tag neu anfangen könne und nicht in der Vergangenheit stehenbleiben müsse. „Von Gott werden wir nicht verstoßen“, unterstrich Hollerich, „Gott ist mit uns, wenn wir etwas schaffen aber auch, wenn wir scheitern.“

Mit dieser Liebe Gottes sei Maria, deren Geburt am 8. September gefeiert wurde, aufgewachsen und sie habe sie ihr ganzen Leben lang empfunden. Maria sei, sagte Hollerich, die erste Zeugin des „Gott ist mit uns“. Trotz dieser Liebe Gottes habe sie kein ausschweifendes Leben geführt, sie stand am Ende gar unter dem Kreuz und habe dennoch Hoffnung gehabt, erklärte der Erzbischof weiter: „Das Glück, das Gott verspricht, ist ganz anders als das der Konsumgesellschaft.“ Es sei nicht reserviert für die Reichen, Schönen und Jungen. Gottes Glück gebe es in jeder Phase des Lebens. „Das Glück Gottes ist ein realistisches Glück in jeder Lebenslage“, betonte Hollerich, „Glück im Leben ist möglich.“

In den schweren Phasen des Lebens dürften die Menschen zu Maria kommen, zur Trösterin der Betrübten. Der Trost der Gottesmutter sei nichts anderes als das Glück, das Gott ihr geschenkt habe und das sie an die Menschen weitergibt. Die Aufgabe des Getrösteten sei es, den Trost seinerseits weiterzugeben und zuteilen. „Gehen Sie getröstet von Kevelaer nach Hause und teilen Sie diesen Trost mit allen Menschen“, wünschte Erzbischof Hollerich den Pilgerinnen und Pilgern, denen er nach dem Gottesdienst auf den Stufen vor der Basilika den Päpstlichen Segen spendete.

Christian Breuer