Vorausgegangen war ein zweijähriger Prozess der Bestandsaufnahme, der Befragung von Lieferanten und Mitarbeitenden, der Analyse und der weiteren Ausrichtung auf Ökofairness in allen Bereichen der Einrichtung auf der Grundlage des Audits und der erarbeiteten Umwelterklärung. Im Rahmen der energetischen Sanierung in 2018 war schon viel erreicht worden, es zeigten sich aber noch viele weitere Entwicklungsmöglichkeiten. So wurde die Mülltrennung neu optimiert, Ökogas und Ökostrom wurden eingeführt. Im Außenbereich lädt inzwischen ein Kräuterhochbeet ein, in der Lehrküche mit frischen Kräutern zu kochen. In der Adventszeit stehen vegane und faire Backkurse im Bildungsprogramm. Papier soll weiter gespart, der Fleischkonsum gesenkt, eine gepflasterte Fläche entsiegelt und eine PV-Anlage projektiert werden.
„Wir müssen tun, was getan werden muss“, brachte Gerd Büscher, Leiter der Fabi, die Motivation auf den Punkt. „Glasgow hat ernüchtert, die große Politik hat versagt. Das macht Sorge. Umso wichtiger ist es, im Kleinen aktiv zu werden. Vieles beginnt in der Basis und arbeitet sich dann nach oben“, spannte Michael Vehlken, Pfarrer von St. Antonius in Gronau, den Bogen weiter: „So freue ich mich, dass die Familienbildungsstätte seit 2019 zum Leuchtturmprojekt in Gronau geworden ist und dabei auch die Kirche positiv darstellt.“
Thomas Kamp-Deister mahnte angesichts der Vorboten der Klimakatastrophe an, gleichermaßen auf Papst Franziskus und die Wissenschaft zu hören. Die Familienbildungsstätte bestärke junge Familien, ihre Kinder im Sinne der Schöpfungsbewahrung zu erziehen. Sie wirke in ihrem Umfeld politisch, indem sie die christliche Sozialethik mit den Leitzielen der Gerechtigkeit, der Solidarität, der Subsidiarität.
Carola Wiedemann