Seit 22 Jahren wird das Licht von den Pfadfindern von Münster im Bistum weitergereicht. Ausgangspunkt waren bisher große Aussendungsfeiern, an denen in den vergangenen Jahren bis zu 2.200 Pfadfinder teilnahmen und den Dom regelmäßig zum Beben brachten. Aufgrund der Pandemielage konnten am 13. Dezember „nur“ 150 Personen an der Feier im Dom teilnehmen. Um dennoch möglichst viele Menschen an der Ankunft der Flamme teilhaben lassen zu können, fand eine online Live-Übertragung statt. Durch das speziell angepasste Konzept der Feier konnten die Daheimgebliebenen den ökumenischen Gottesdienst nicht nur mitverfolgen, sondern auch interaktiv daran teilnehmen. An der Aussendungsfeier nahmen auch Oberbürgermeister Markus Lewe, die Bundestagsabgeordnete Sybille Benning und der Landtagsabgeordnete Henning Rehbaum teil.
„Frieden überwindet Grenzen“ lautet das Motto der diesjährigen Friedenslicht-Aktion. Welche Art von Grenzen das Friedenslicht am Ende überwinden sollte, um die Menschen im Bistum Münster zu erreichen, hätte Anfang des Jahres niemand erwartet. Der Ablauf des Transports der Flamme hatte sich über die letzten 22 Jahre gut eingespielt, musste aber wegen der Corona-Pandemie angepasst werden: Entzündet wurde das Licht in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem, der ORF brachte es anschließend nach Österreich. Nach einer internationalen Aussendungsfeier in Salzburg (12. Dezember) wurde das Licht von dort an die Landesgrenzen gebracht. Pfadfinder brachten das Friedenslicht anschließend am dritten Adventssonntag (13. Dezember) per PKW an verschiedene Orte in Deutschland, darunter Münster. In Deutschland ist die Verteilung des Friedenslichtes traditionell Aufgabe der Pfadfinderverbände. Im Bistum Münster sind dies die Verbände Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP).
Die 3.600 Kilometer lange Reise des Friedenslichts aus Betlehem ist im Dom zu Münster noch lange nicht beendet. Das Licht wird von den beteiligten Pfadfinderverbänden bis Heiligabend in Städten, Gemeinden und sozialen Einrichtungen des Münsterlandes sowie darüber hinaus in den niedersächsischen Teilen des Bistums und am Niederrhein weiterverteilt. Unter den Hashtags #friedenslicht und #muenster kann der Weg des Lichts in den sozialen Medien verfolgt werden. Außerdem brennt das Friedenslicht im Kapellenumgang des St. Paulusdomes in Münster bis zum Ende der Krippenzeit, die meist um den 20. Januar endet. Auch hier kann die Flamme eigenständig geholt werden. Dafür ist keine Anmeldung notwendig.