Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus aus Stift Tilbeck

, Kreisdekanat Coesfeld

Mensch – wo warst Du? Eine Frage, die zum Nachdenken einlädt und Thema der Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus am Montag, 27. Januar, um 11 Uhr am Mahnmal auf dem Tilbecker Friedhof sein wird. Dazu lädt die Geschäftsführung des Stiftes Tilbeck ein.

Die Erinnerungen an das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte wach zu halten, ist wichtiger denn je: Aus dem „Gestern“, bei dem unzählige Menschen Opfer des Nationalsozialismus wurden, wird ein „Heute“, einer Zeit, in der Rechtsextremismus wieder Alltag ist, aber auch Menschen auf die Straße gehen und sich dagegen auflehnen und ein „Morgen“, einer Zukunft, für die wir heute schon verantwortlich sind.

Schon viele Jahre halten die Tilbecker die Erinnerung an den Holocaust und die Euthanasie wach. Die Stift Tilbeck GmbH hat bereits im Jahre 2001 ein Mahnmal mit dem Titel „Der gebrochene Engel“ dazu errichtet. Auch Tilbecker waren Opfer der Euthanasie: 228 Menschen wurden aus dem Stift Tilbeck im Rahmen einer organisierten Vernichtungsaktion als lebensunwert eingestuft und ermordet.

„Mit unserer Gedenkveranstaltung möchten wir an eine Zeit erinnern, die wir nicht vergessen dürfen. In einer Zeit, in der Anschläge aufgrund von Rassismus verübt werden, finden wir es unumgänglich, die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg in unserem Tun und Denken zu verankern. Und natürlich möchten wir an diesem offiziellen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und das Andenken der Menschen wachhalten, die das Stift Tilbeck verloren hat“, betont Geschäftsführer Thomas Kronenfeld.

Ganz besonders freue ihn die Teilnahme der Münsterlandschule, deren Schülerinnen und Schüler sich mit einem eigens komponierten Lied beteiligen. „So haben wir die Gelegenheit, die Erinnerung an die grausame Zeit des Nationalsozialismus an die Menschen von ‚Morgen‘ weiterzugeben und schaffen damit Wurzeln für ihr zukünftiges Tun“, sagt er weiter.

Organisiert wird die Veranstaltung von einem kreativen und durch Arbeit und Ehrenamt mit Tilbeck verbundenem Vorbereitungsteam, dass sich jedes Jahr wieder mit dem Thema auseinandersetzt und neue Ideen zum Gedenken an die Opfer einbringt. In diesem Jahr ist neben der Münsterlandschule auch Friedhelm Brockhausen, Vorsitzender des Havixbecker Heimatvereins, ein Mitgestalter der Gedenkfeier. Brockhausen wird an die Zeit um die Pogromnacht am 9. November 1939 in Havixbeck erinnern.

Text/Foto: Stift Tilbeck/Rebecca Kluge