Genn stärkt Bedeutung der Militärseelsorge

, Bistum Münster

„Ich bin froh, dass es die Militärseelsorge gibt.“ Münsters Bischof Dr. Felix Genn hat beim internationalen Soldatengottesdienst am 23. März die Bedeutung der Militärseelsorge hervorgehoben. Sie leiste einen wichtigen Beitrag zur seelsorgerischen Betreuung der Soldatinnen und Soldaten und ihrer Familien und stehe ihnen, vor allem in den schwierigen Gebieten der Erde, zur Seite. „Durch die Militärseelsorge bringen wir zum Ausdruck, dass wir diesen seelsorglichen Auftrag an Ihnen und mit Ihnen gemeinsam wahrnehmen und Sie nicht vergessen“, wandte er sich an die Soldaten.

Der Bischof hob in seiner Predigt die Bedeutung der Militärseelsorge hervor.

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Genn feierte den Gottesdienst im St.-Paulus-Dom in Münster anlässlich des Weltfriedenstags und auf Einladung des Katholischen Militärdekanats Köln mit seinem leitenden Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker. Coronabedingt nahm nur eine kleine Abordnung von Soldaten am Gottesdienst teil. Ihnen dankte der Bischof stellvertretend für Ihren Dienst und ermutigte sie, sich von den Angeboten der Militärseelsorge stärken zu lassen.

Trotz der Bemühungen um einen „paradiesischen Frieden“ gehörten Gewalt, Terror und Kriege zur Realität. Bischof Genn nannte die Unruhen in Afghanistan, den Krieg in Syrien und den Einsatz der Soldaten in Mali als Beispiele. „Dort zu wirken und beizutragen, dass Parteien miteinander ins Gespräch kommen und Menschen geschützt werden, ist eine Herausforderung für alle, auch für die Soldatinnen und Soldaten, die aus unserem Land dorthin gehen“, würdigte Genn den Einsatz.

Der Bischof griff das Leitwort von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag auf. Der Satz „Eine Kultur der Achtsamkeit ist die Hilfe zu Frieden“ habe auch eine Bedeutung für die Militärseelsorge, schlug er eine Brücke. „Die Achtsamkeit gegenüber den Kameradinnen und Kameraden, die Achtsamkeit mit Blick die Menschen, die wir als Feinde, als Gegner bezeichnen, und die wir versuchen wollen, trotz allem zu lieben – so wie Jesus es vorgemacht hat.“

Zu Beginn des Gottesdienstes segnete Bischof Genn eine Kerze, auf die in verschiedenen Sprachen das Wort Frieden abgebildet ist. Weil die internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes auch in diesem Jahr ausfallen muss, sind 2021 viele kleine Wallfahrt geplant, unter anderem nach Telgte. Die Friedenskerze soll die Soldaten auf ihren Wegen begleiten.

Aufgrund der Corona-Pandemie waren fast ausschließlich Mitglieder des in Münster stationierten Deutsch-Niederländischen (DE/NDL) Korps anwesend, das sich durch seine internationale Zusammensetzung auszeichnet. Im Gottesdienst spiegelte sich das unter anderem in mehrsprachig vorgetragenen Fürbitten wieder. Mit Bischof Genn und Militärdekan Schnettker gestalteten den Gottesdienst Militärpfarrer Axel Heinekamp und Diakon Martin Kofoth. Militärpfarrerin Brigitte Pagnoux vom evangelischen Militärpfarramt Münster und Militärseelsorger Konstantin Rhode aus Wesel trugen die Lesung vor. Musikalisch gestalteten fünf Musiker des Luftwaffenmusikkorps Münster die Messfeier. 

Ann-Christin Ladermann

Bischof Genn segnete eine Friedenskerze, die die Soldatinnen und Soldaten im Laufe des Jahres bei Wallfahrten im kleinen Rahmen begleiten soll.

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